Das Jahr 2011 verspricht viele Gedenktage

Mauerbau, Konzil, Bürgerkrieg

Schon mal was vom Weltschlaftag am 19. März gehört? Oder gar vom Weltknuddeltag am 21. Januar? Gedenktage und Jubiläen gibt es auch im Jahr 2011 zuhauf. Die Vereinten Nationen begehen das "Internationale Jahr der Wälder" und läuten überdies das "Internationale Jahr der Chemie" ein. Es soll an die Errungenschaften der Chemie und ihre Beiträge zum menschlichen Wohlstand erinnern.

50 Jahre Zweites Vatikanisches Konzil (KNA)
50 Jahre Zweites Vatikanisches Konzil / ( KNA )

Damit nicht genug: Zugleich hat die UN-Vollversammlung die nächsten zehn Jahre zur Dekade der Verkehrssicherheit ausgerufen. Bis 2020 soll es auf der ganzen Welt Kampagnen geben, um die Straßen sicherer zu machen. Auch die EU ruft seit 1983 zu Themenjahren auf: 2011 wurde zum "Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit zur Förderung der aktiven Bürgerschaft" erklärt. Das vom Bundesforschungsministerium ausgerichtete Wissenschaftsjahr steht ab Januar unter dem Thema der "Forschung für unsere Gesundheit" - für Forschungsministerin Annette Schavan (CDU) ein Signal, um angesichts der alternden Gesellschaft bessere Strukturen in der Gesundheitsforschung zu schaffen.



Auch mit historischen Gedenktagen ist das Jahr 2011 gesegnet: Vor 225 Jahren, am 17. August 1786, starb Friedrich der Große. "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen", log SED-Parteichef Walter Ulbricht vor 50 Jahren. Am 13. August 1961 begann die DDR mit dem Bau des "antifaschistischen Schutzwalls". Am 14. April vor 50 Jahren flog Juri Gagarin als erster Mensch ins All. Am 27. November des gleichen Jahres wurde das Schmerzmittel Contergan vom Markt genommen, das bei zahlreichen Neugeborenen zu Missbildungen geführt hat.



Die USA werden des blutigen Bürgerkriegs gedenken, der vor 150 Jahren, am 12. April 1861, vor allem wegen der Sklavereifrage begann. Der bis 1865 dauernde Konflikt war der verlustreichste Krieg, der je auf dem Boden der USA ausgefochten wurde. An einen ebenfalls brutalen Bürgerkrieg wird sich Spanien erinnern: Vor 75 Jahren, am 17. Juli 1936, begann der Spanische Bürgerkrieg, der General Franco an die Macht brachte.



50 Jahre Zweites Vatikanisches Konzil

Herausragendes Gedenkdatum im Bereich der Religionen ist der 25. Dezember 1961, an dem Papst Johannes XXIII. offiziell das Zweite Vatikanische Konzil für 1962 einberief. Die katholische Kirche wird in den kommenden Jahren an wichtige Beschlüsse und Ereignisse dieses bis 1965 dauernden Konzils erinnern. Für Muslime ist der 28. April bedeutungsvoll: Vor 1.300 Jahren, im Jahr 711, betraten Araber unter dem Feldherrn Tarik in Gibraltar europäisches Festland. Eine Jahrhunderte dauernde Herrschaft der Muslime auf der iberischen Halbinsel war die Folge. Juden in aller Welt werden am 15. Dezember an das Todesurteil gegen Adolf Eichmann erinnern. Er wurde vor 50 Jahren als einer der Hauptverantwortlichen für den Nazi-Völkermord in Jerusalem verurteilt.



Im Bereich der Kunst jährt sich zum 500. Mal die Vollendung des Freskos "Die Schule von Athen", das der Renaissance-Künstler Raffael (1483-1520) schuf. Vor 125 Jahren geboren wurden: am 1. März der österreichische Maler Oskar Kokoschka, am 27. März der deutsche Architekt Ludwig Mies van der Rohe und am 16. September der deutsch-französische Dadaist Hans Arp. Vor 25. Jahren, am 23. Januar 1986, starb Joseph Beuys.



Auch in der Musik gibt es wichtige Gedenktage: Vor 100 Jahren, am 18. Mai 1911, starb Gustav Mahler. Ihm zu Ehren veranstaltet das Gewandhaus Leipzig ein internationales Mahler Festival. Und vor 125 Jahren, am 31. Juli 1886, starb Franz Liszt, dessen 200. Geburtstag sich am 22. Oktober jährt. Aus diesem Anlass lädt das Burgenland 2011 zu einem umfangreichen Konzert- und Ausstellungsprogramm unter dem Motto "Born to be a Superstar".



Für die Feuilletons geben auch runde Gedenktage aus der Literatur Anlass zu Rückblicken: Vor 100 Jahren, am 15. Mai 1911, wurde Max Frisch geboren. Ebenfalls vor 50 Jahren, am 2. Juli 1961, beging Ernest Hemingway Selbstmord. Gleiches tat vor 200 Jahren, am 21. November 1811, Heinrich von Kleist Selbstmord.