Caritas spricht gegen Anwerben von Pflegekräften aus dem Ausland

"Auf Dauer nicht die Lösung"

Der Deutsche Caritasverband ist gegen das Anwerben von Pflegekräften aus dem Ausland, um Personallücken in Deutschland zu schließen. Mehr Fachkräfte ließen sich nur gewinnen, wenn die Arbeitsbedingungen, Bezahlung und gesellschaftliche Anerkennung stimmten, so Caritas-Präsident Peter Neher.

 (DR)

Es müsse künftig besser gelingen, Frauen und Männer für diesen Arbeitsbereich zu qualifizieren. Dabei nur auf mehr Pflegehilfskräfte zu setzen, sei jedoch falsch, betonte der Caritas-Präsident: "Wir brauchen ein besseres Miteinander von stationären und ambulanten Einrichtungen, von hauptamtlich und ehrenamtlich Tätigen." Nur wenn das Zusammenspiel von Fachkraft und Hilfskraft, von Ehrenamt und von Angehörigen funktioniere, erhielten Pflegebedürftige eine optimale Betreuung.



Neher sprach sich zudem dafür aus, mehr Geld für die Pflege bereitzustellen: "Die unterschiedlichen Finanzierungsbedingungen in den Bundesländern machen den Trägern zu schaffen." In Niedersachsen lägen die Kassen mit ihren Sätzen rund 20 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. Es sei dringend erforderlich, dass die Tarife der Caritas, mit denen die Beschäftigten besser vergütet würden als bei den meisten privaten Anbietern, bei den Verhandlungen mit den Kassen anerkannt werden.