Nordrhein-Westfalen setzt Roma-Abschiebungen aus

Ein humanitäres Signal

Nordrhein-Westfalen setzt die Abschiebungen von Roma und anderen ethnischen Minderheiten in den Kosovo und nach Serbien aus. Das berichtet die Berliner "tageszeitung" (Freitag) unter Berufung auf das Innenministerium. "Gerade im Winter führt eine Rückführung für Familien mit Kindern zu besonderen Härten", sagte eine Sprecherin. Die Entscheidung sei ein "humanitäres Signal". Die Abschiebepause gelte auch für Ashkali, eine Roma-Untergruppe, und für Ägypter. Sie beginnt sofort und dauert bis Ende März.

 (DR)

Der Flüchtlingsrat NRW begrüßte die Entscheidung. "Wir freuen uns, dass viele Menschen nun ein paar Monate durchatmen können", sagte Vorstand Volker Maria Hügel der "tageszeitung". Die Abschiebepause gilt laut Innenministerium allerdings nicht für Straftäter, die zu mehr als 50 Tagessätzen verurteilt wurden. Hügel kritisierte diese Einschränkung: "Wer zwei Mal Ladendiebstahl begeht, wird trotz des Erlasses abgeschoben - und kann sogar von seiner Familie getrennt werden." NRW ist das erste Bundesland, dass eine Abschiebepause für Roma anordnet. Der Flüchtlingsrat kritisiert die Abschiebungen seit langem.