Israel erlässt Fischereiverbot für See Genezareth

Umweltschutz statt Tradition

Was hätte Simon Petrus dazu gesagt? Zwei Jahre lang darf im See Genezareth nicht mehr gefischt werden. Ein vom israelischen Landwirtschaftsministerium erlassenes Fangverbot soll ab 2011 in Kraft treten.

See Genezareth: Größtes Wasserreservoir des Heiligen Landes (KNA)
See Genezareth: Größtes Wasserreservoir des Heiligen Landes / ( KNA )

Am Sonntag kündigte das Landwirtschaftsministerium an, zum 1. Januar und befristet für zwei Jahre keine Fischereilizenzen mehr für den See und die in ihn mündenden Flüsse auszustellen. Das berichtet die Tageszeitung "Jerusalem Post". Ursprünglich sollte das vom Kabinett approbierte Verbot bereits ab April 2010 gelten. Verstöße gegen das Fangverbot sollen mit einer Buße von umgerechnet knapp 200 Euro sowie der Beschlagnahmung des Boots und der Ausrüstung geahndet werden.



Rückgang der Fischpopulation

Der Fischbestand des einst fischreichen Sees war in den vergangenen Jahren konstant zurückgegangen, besonders dramatisch in den vergangenen zwei Jahren. Als Grund sieht die Behörde unter anderem Überfischung und illegale Fischmethoden, darunter die Nutzung von Gift. Auch der seit Jahren kritisch niedrige Wasserstand des Sees habe zum Rückgang der Fischpopulationen geführt.



Das Fischereiverbot sei notwendig, um das ökologische Gleichgewicht des Sees zu wahren und den Fischern ein Auskommen in den kommenden Jahren zu ermöglichen, zitiert die Zeitung Ministeriumssprecherin Dafna Yurista. Demnach arbeitet das Ministerium derzeit an einem Hilfspaket für jene Fischer, die einen Einkommensverlust aufgrund des Verbots nachweisen können. Die Gesamtkosten für die Maßnahmen liegen bei umgerechnet 1,13 Millionen Euro.



Das Verbot schädige Tourismusbranche

Die Fischer protestierten gegen die Entscheidung und kündigten an, um jeden Preis weiter fischen zu wollen. Das Verbot schädige nicht nur die Fischer, sondern die gesamte Tourismusbranche am See Genezareth.