Rösler: Kirchliche Kritik an Wulff fast ereifernd

Streit um Werte

Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) hat Kritik aus der katholischen Kirche an der Rede von Bundespräsident Christian Wulff zum 3. Oktober zurückgewiesen. Mit Blick auf den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst sagte er am Mittwoch in Berlin, dessen Äußerung zu Wulff sei «fast schon ereifernd. Und je mehr man eifert, um so weniger wird man am Ende erreichen.» Durch besondere Schärfe in der Sprache lasse sich sicher nicht das Kulturprägende zurückgewinnen.

 (DR)

Der Liberale, der auch dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) angehört, äußerte sich bei der Vorstellung des Buches "Gott ist größer, als wir glauben" von Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU). Schavans Buch, das im Leipziger Benno-Verlag erschienen ist, nannte der Liberale großartig.



Tebartz-van Elst hatte die Rede des Bundespräsidenten zum Tag der deutschen Einheit als "in ihrer Intention missverständlich" bewertet. Positiv sei zwar, dass Wulff der Religion im anstehenden Integrationsprozess eine große Bedeutung beimesse, doch sei es "zu wenig", von christlich-jüdischen Wurzeln zu sprechen. Dies "relativiert zu sehr", denn keineswegs würden "Werte und Traditionen unserer Kirche" nur noch der Vergangenheit angehören.