Salafisten verzichten auf Islamschule in Mönchengladbach

Keine «Einladung ins Paradies»

Die umstrittene Islamschule des salafistischen Vereins «Einladung ins Paradies» kommt voraussichtlich nicht nach Mönchengladbach. Der Verein verzichte auf einen Umzug von Braunschweig an den Niederrhein, erklärte der stellvertretende Vorsitzende Sven Lau gegenüber der «Rheinischen Post». «Das geht nicht, weil das Gebäude für diesen Zweck gesperrt ist.» Der Verein werde jedoch in der Stadt ansässig bleiben.

 (DR)

Der Verein hatte im Juni ein Gebäude in Mönchengladbach mit rund

1.000 Quadratmetern Fläche erworben. Den Umbau zu einer Islamschule hatte im August die Stadtverwaltung gestoppt. Recherchen der Bauaufsichtsbehörde hätten ergeben, dass der beabsichtigte Ausbau teilweise genehmigungspflichtig und eine solche Genehmigung nicht beantragt worden sei.



Eine Sprecherin des NRW-Verfassungsschutz erklärte, man werde dennoch den Salafismus in der Stadt im Auge behalten. Vergangene Woche hatte der Verfassungsschutz die Ausrichtung des Vereins für verfassungswidrig erklärt. Salafisten verstünden die islamische Religion als Ideologie, Ordnungs- und Herrschaftssystem und als unvereinbar mit der im Grundgesetz festgelegten parlamentarischen Demokratie. Die Salafisten - von arabisch "salaf" (Vorfahren) - sind eine fundamentalistische Strömung, die die vermeintlichen Zustände der islamischen Frühzeit wiederherstellen möchte. Als religiöse Quellen erkennen sie nur den Koran und die Sunna, die Überlieferungen aus dem Leben Mohammeds und der frühen Muslime, an.