Türkei will offenbar mehr Kirchen für Gottesdienste freigeben

Schritt für Schritt

Mit einer Lockerung der Genehmigungpflichten will die türkische Regierung offenbar die Freigabe der Paulus-Kirche und anderer Gotteshäuser in der Türkei für Gottesdienste erleichtern.
Die Zeitung «Milliyet» meldete am Mittwoch, drei Ministerien hätten sich auf die Erleichterungen geeinigt, die für die Paulus-Kirche in Tarsus und 15 weitere Kirchen gelten sollen. Das Kulturministerium erklärte, eine endgültige Entscheidung stehe noch aus.

 (DR)

Laut Zeitungsbericht einigten sich Vertreter von Außen-, Innen- und Kulturministerium darauf, dass künftig keine ministerielle Genehmigung aus Ankara mehr notwendig sein soll, wenn Christen in den 16 Kirchen Gottesdienste wünschten; es müsse lediglich ein Antrag beim zuständigen Gouverneursamt gestellt werden. Die Regierung hatte erst vor kurzem einen griechisch-orthodoxen und einen armenischen Gottesdienst in alten Gotteshäusern Anatoliens genehmigt und dies als positive Geste an die Christen bezeichnet. Der Leiter des staatlichen Religionsamtes, Ali Bardakoglu, sprach sich für eine dauerhafte Umwandlung der Paulus-Kirche von einem Museum in ein Gotteshaus aus, wie es von der katholischen Kirche seit langem gefordert wird.



Neben der Paulus-Kirche stehen laut "Milliyet" Kirchen in Izmir und in Zentralanatolien auf der Liste der 16 Gotteshäuser, darunter die Peter-Kirche in Antakya und die Kirche des Heiligen St. Nikolaus bei Antalya. In dem ehemaligen griechisch-orthodoxen Kloster Sümela in Nordostanatolien sowie der alten armenischen Heilig-Kreuz-Kirche auf der Insel Akdamar im Van-See, wo vor kurzem Gottesdienste für Griechen und Armenier gefeiert wurden, soll künftig ein Gottesdienst im Jahr erlaubt sein.