Papst besucht Altenheim in London

Alte sind "ein Segen für die Gesellschaft"

Benedikt XVI. hat den Besuch in einem Londoner Seniorenheim zu einem Plädoyer für mehr Respekt vor dem Alter genutzt. Die wachsende Zahl alter Menschen sei "ein Segen für die Gesellschaft", sagte der Papst am Samstagabend bei dem Treffen mit Bewohnern der St. Peter's Residence im Stadtteil Vauxhall. Die Fürsorge für Betagte solle "nicht so sehr als Akt der Großzügigkeit als vielmehr als Rückgabe einer Dankesschuld" betrachtet werden.

 (DR)

"Jeder ist gewollt, jeder ist geliebt, jeder wird gebraucht", sagte Benedikt XVI. Im Blick auf die unterschiedlichen Lebensalter könne jede Generation von der Erfahrung und der Weisheit der vorangehenden lernen. In jedem Stadium von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod sei das Leben ein einzigartiges Geschenk. "Gott allein steht es zu, es zu geben oder zu nehmen", betonte der Papst.



"Ich komme zu euch nicht nur als Vater, sondern auch als Bruder, der die Freuden und die Mühen gut kennt, die mit dem Alter verbunden sind", sagte der 83-Jährige zu den Senioren. Dabei erinnerte an die von Krankheit geprägten letzten Lebensjahre seines Vorgängers Johannes Paul II. (1978-2005). "Seine Gelassenheit und Geduld im Angesicht seiner letzten Tage waren ein außerordentliches und bewegendes Beispiel für uns alle, die wir die Last des fortgeschrittenen Alters zu tragen haben", so Benedikt XVI.



Bei seinem Besuch in dem von Ordensfrauen geführten Altenheim sprach Benedikt XVI. auch mit einzelnen Bewohnern. Zudem begab er sich zu einigen Kranken, die ihr Zimmer nicht verlassen konnten, und segnete sie.