Welthungerhilfe will mit "Welt 3.0" Nachahmer von Bill Gates und Co. gewinnen

Reiche Spender gesucht

Die Hilfsorganisation Welthungerhilfe ist auf der Suche nach superreichen Spendern. Die kostenfrei für Medien erhältliche Anzeige "Bill Gates sucht Nachfolger" solle auch hierzulande Reiche zum öffentlichen Wirken und Spenden motivieren, erklärte die Welthungerhilfe am Freitag in Bonn zum Start ihrer Kampagne "Welt 3.0".

 (DR)

Nach der von den US-Milliardären Bill Gates und Warren Buffet zugesagten Dollar-Milliardenspende für wohltätige Zwecke gelte es auch in Deutschland, "der menschenfreundlichen Kultur in Deutschland einen entscheidenden neuen Impuls zu geben und gleichzeitig ein Netzwerk von großzügigen Spendern" für Welthungerhilfe-Vorhaben aufzubauen.

Viele deutsche Großspender und Stifter agierten lieber im Hintergrund und wollten anonym bleiben, erklärte Welthungerhilfe-Marketingvorstand Martina Dase. "Damit fehlen der Gesellschaft Vorbilder und Erfolgsgeschichten, um andere zu motivieren und Gleiches zu tun." Hier wolle die Organisation ansetzen. Zu den Bestandteilen der Kampagne "Welt 3.0" hieß es zunächst, es werde "eine Fülle von Angeboten" geben, etwa Kamingespräche oder "innovative Spendenmöglichkeiten" für die Millenniumsdörfer der Welthungerhilfe.

In 15 ausgewählten Dörfern und Regionen in Lateinamerika, Afrika und Asien haben sich nach Worten der Welthungerhilfe die Bewohner darauf verständigt, bis Ende 2010 einen Beitrag zur Erreichung von einem oder mehreren Millenniumszielen zu leisten. Hier werde beispielhaft, dass dieser Weg von Erfolg gekrönt ist, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen, hieß es. Bei der Förderung der Dörfer werde die gesamte Region mit einbezogen. Auch die Menschen aus umliegenden Orten profitierten von neuen oder besser ausgestatteten Schulen, Gesundheitsstationen sowie neuen Einkommensmöglichkeiten in den Millenniumsdörfern.