Papst würdigt Verdienste des heiligen Thomas von Aquin

"Große Harmonie" zwischen Glaube und Vernunft

Papst Benedikt XVI. hat die Verdienste des heiligen Thomas von Aquin (1225-1274) um die "große Harmonie" zwischen Glaube und Vernunft gewürdigt. Der mittelalterliche Theologe sei von der Kirche stets als "Meister des Denkens" und "Modell" für eine vorbildliche wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Glauben betrachtet worden, hob der Papst am Mittwoch bei seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz hervor.

 (DR)

Mit insgesamt 71 Erwähnungen werde mit Ausnahme des heiligen Augustinus von Hippo kein Theologe so häufig im Katechismus der katholischen Kirche zitiert wie der heilige Thomas. Dessen Auseinandersetzung mit den Schriften des Philosophen Aristoteles (384-322 v.Chr.) sei eine große Bereicherung für das theologische Denken gewesen, betonte Benedikt XVI. Ausdrücklich wies er darauf hin, dass die Kenntnis von den Werken des Platon-Schülers, die im lateinischen Mittelalter lange unbekannt waren, durch islamische Gelehrte in Europa vermittelt wurden.

An die deutschsprachigen Pilger gerichtet sagte der Papst: «Vom heiligen Thomas von Aquin lernen wir, was an Christus zu glauben heißt. Glauben bedeutet, sich vom Licht der Wahrheit Gottes umfangen lassen, die unserem Leben die volle Bedeutung, den Wert und den Sinn verleiht.»

Thomas von Aquin gilt als bedeutendster Theologe des Mittelalters. 1225 wurde er unweit von Neapel geboren. Gegen den Widerstand seiner Familie trat er 1244 in den Dominikanerorden ein. Sein theologisches und philosophisches Studium absolvierte Thomas beim heiligen Albertus Magnus in Paris und in Köln. Im Mittelpunkt seines Werkes steht die Auseinandersetzung mit der Philosophie des Aristoteles.