"Tag der kleinen Forscher" an Kitas

Salatsauce ist dicker als Fleischsauce

Schon bei den ganz Kleinen Verständnis für Naturwissenschaft und Technik wecken und entwickeln will der "Tag der kleinen Forscher". An ihm entdecken ganz praktisch bundesweit Kita-Kinder diesmal das Thema Energie. Und am Ende des Tages gibt es das Forscherdiplom fürs Kinderzimmer.

Autor/in:
Hanna Spengler
 (DR)

Eric träumt davon, eines Tages "ein echter Forscher" zu sein. Mit einer riesigen Plastiklupe beobachtet der Fünfjährige mit Elena (4) und Noah (5) die goldenen Blasen im Wasserbehälter auf dem Tisch. Daneben steht Alina (5) und quirlt eifrig mit einem Löffel ein Gemisch aus Essig, Öl und Wasser. "Warum geht die Salatsauce nicht so gut vom Teller ab, wenn man sie mit Wasser abwischt", fragt Erzieherin Karina Zenk die kleinen Forscher. Eric meint die Lösung zu kennen: "Salatsauce ist dicker als die Fleischsauce."

Die städtische Kindertagesstädte "Villa Engel" in Lindau ist eine von mehreren tausend Kindertagesstätten, die sich am Donnerstag am bundesweiten "Tag der kleinen Forscher" beteiligen. Auch in diesem Jahr erwarte man einen turbulenten Tag, sagt Kita-Leiterin Katrin Bosch. Unter dem Motto "Energie steckt überall" könnten die Kinder einen ganzen Vormittag an aufgebauten Experimentier-Stationen zu unterschiedlichen Energieformen forschen.

"Nach jedem Versuch gibt es einen Forscherstempel und am Ende des Tages ein Forscherdiplom, das im Kinderzimmer aufgehängt werden kann", sagt Bosch. Doch auch außerhalb dieses vierten Aktionstages wird in der Lindauer Kindertagesstätte geforscht: "Dann knallt's, zischt's und sprudelt's, da machen Chemie und Physik richtig Spaß", erzählt die Leiterin. Die Kinder liebten es, mit Farben, Licht oder Wasser zu experimentieren.

Bundesweit an rund 12.760 Kitas
Kinder brächten in der Regel ein großes Interesse für naturwissenschaftliche und technische Phänomene mit, sagt Florian Mannchen, Referent für Pädagogik und Naturwissenschaften beim "Haus der kleinen Forscher". Die Stiftung wurde 2006 in Berlin gegründet. Ihr Ziel ist es, naturwissenschaftliche und technische Phänomene für Kinder in Kitas, Kindergärten und Vorschulen erlebbar zu machen.

Die Stiftung erreicht derzeit nach eigenen Angaben bundesweit rund 12.760 Kitas. Für den "Tag der kleinen Forscher" seien Aktionspakete an Kindertagesstätten verschickt worden. Dazu zähle etwa ein Heft mit Energie-Experimenten. Die Kinder könnten dabei entdecken, dass Energie viele Formen annehmen kann und Strom nicht nur aus der Steckdose kommt, sondern auch in der Sonne, in der Luft und sogar in der Nahrung zu finden ist.

Wichtig sei nicht nur, den Experimentiereifer der Kinder zu würdigen, sondern sie auch einzubeziehen, sagt der Geschäftsführer der Stiftung, Peter Rösner. Der Tag solle das Bewusstsein sowohl für die Bedeutung der Frühförderung in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik als auch für die pädagogischen Leistungen der Kita-Fachkräfte wachsen lassen.

Für Eric, Elena, Noah und Alina von der Kita "Villa Engel" beginnt und endet am Donnerstag der Aktionstag mit einem "Forscher-Lied". Doch zuvor wartet noch ein Experiment auf sie. Erzieherin Karina Zenk fordert die Kinder auf, mit einem Löffel, das Öl im Wasserbehälter umzurühren. Mit ihrer Lupe entdeckt Elena "Blubberblasen". "Wenn die Wasserteilchen an die Teilchen vom Öl kommen, können beide sich nicht vermischen", erklärt sie. Eric ist begeistert und verkündet: "Ich will Experimente-Forscher werden."