Die Gemeinde ist, wie auch die übrigen Kirchen, in der Türkei nicht als Rechtsperson anerkannt. Sie kann deshalb offiziell keine Verträge abschließen oder Immobilien erwerben. Der Gemeindepfarrer ist als Sozialattaché am deutschen Generalkonsulat beschäftigt. Das Zentrum der Gemeinde mit der 1861 eingeweihten Kirche liegt im Istanbuler Stadtteil Beyoglu. Einmal im Monat gibt es auch in Ankara ein Treffen der deutschsprachigen Gemeinde. Für die Südküste der Türkei hat ein ökumenischer Kirchenverein die Arbeit mit deutschsprachigen Christen übernommen.
Anders als in Deutschland werden getaufte Christen nicht automatisch Mitglied der Gemeinde, sie können mit einem Aufnahmeantrag beitreten. Insgesamt gibt es Schätzungen zufolge in der Türkei unter den rund 70 Millionen Menschen zwischen 100.000 und 120.000 Christen. Rund 99 Prozent der Türken gelten als Muslime.
Deutsche evangelische Gemeinde in der Türkei
Das aktuelle Stichwort
Die Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in der Türkei wurde 1843 von deutschstämmigen Kaufleuten im früheren Konstantinopel gegründet. Heute zählt die Gemeinde mit ihrem Zentrum in Istanbul rund 200 eingeschriebene Gemeindemitglieder. Viele von ihnen sind nur vorübergehend als Diplomaten, Geschäftsleute oder Lehrer im Land. Zur Gemeinde gehören auch Deutsche, die mit ihrem türkischen Ehepartner in der Türkei leben. Zuständig für die evangelische Gemeinde ist der 45-jährige westfälische Theologe Holger Nollmann, der seit 2002 als Auslandspfarrer der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in der Türkei arbeitet.
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