Namibia

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Namibia feiert am Sonntag den 20. Jahrestag seiner Unabhängigkeit. Das Land im Süden Afrikas ist mit rund 825.000 Quadratkilometern etwa zweieinhalb Mal so groß wie Deutschland. Auf dieser Fläche leben lediglich rund 2,1 Millionen Einwohner. Von 1884 bis 1915 war Namibia deutsche Kolonie.

 (DR)

Danach verwaltete Südafrika das ehemalige Deutsch-Südwestafrika im Auftrag des Völkerbundes und später der Vereinten Nationen. Wegen der Apartheid-Politik entzogen die UN Südafrika dieses Mandat. Im November 1989 fanden in Namibia die ersten freien Wahlen statt. Es gewann die damalige Befreiungsbewegung SWAPO, die das Land seit der Unabhängigkeit am 21. März 1990 regiert.

Nach seiner dritten Amtszeit durfte Staatschef und SWAPO-Führer Sam Nujoma laut Verfassung bei den Wahlen im November 2004 nicht mehr antreten. Die Nachfolge als Präsident trat sein Parteifreund Hifikepunye Pohamba an, der im Herbst 2009 für eine zweite Amtszeit gewählt wurde.

Namibia hat eine 1.400 Kilometer lange fischreiche Atlantikküste. Die Fischindustrie, Diamantenminen, der Handel mit Uran und anderen Metallerzen sowie eine expandierende Tourismus-Wirtschaft sind die wichtigsten Devisenbringer.

Die kurze Kolonialherrschaft Deutschlands hat in dem Land bis heute Spuren hinterlassen. Im Kolonialkrieg kamen zwischen 1904 und 1908 insgesamt 65.000 der 80.000 Herero und 10.000 der 20.000 Nama ums Leben. Rund 25.000 Namibier sind heute deutschsprachig. Zwar ist Englisch die Amtssprache, als Wirtschafts- und Mediensprache ist jedoch auch Deutsch gebräuchlich.