Münsteraner Wissenschaftler heben spätmittelalterlichen "Schatz"

Konkordanzen der Liebe

Münsteraner Wissenschaftler haben die "Concordantiae caritatis" (Konkordanzen der Liebe) des Zisterzienserabtes Ulrich von Lilienfeld (etwa 1308-1358) veröffentlicht. Bei dem Werk des spätmittelalterlichen Theologen handelt es sich um einen Handlungsfaden für Laienbrüder und Mönche zur Predigtvorbereitung und Meditation.

 (DR)

Wie der Kirchenhistoriker Arnold Angenendt am Dienstag bei der Vorstellung in Münster erläuterte, komme die Publikation der Texte und Illustrationen aus dem 14. Jahrhundert dem «Heben eines Schatzes» gleich.

Angenendt erarbeitete die Edition zusammen mit den Germanisten Volker Honemann und Rudolf Suntrup von der Uni Münster. Autor ist der Spiritanerpater Herbert Douteil von der Missionsgesellschaft vom Heiligen Geist und vom Unbefleckten Herzen Mariens. Die Erstausgabe ist jetzt im Münsteraner Aschendorff Verlag erschienen.

Der Gesamtzyklus war den Angaben zufolge bislang unveröffentlicht. Die «Concordantiae caritatis» nähmen eine herausragende Stellung unter den Schriften des Spätmittelalters ein und bildeten einen Höhepunkt der großen Text-Bild-Zyklen dieser Zeit. Sie seien Ausgangspunkt späterer Überlieferungen und Forschungen gewesen.

Die jetzt herausgebrachte Erstausgabe enthalte umfangreiches erläuterndes Material, so die Herausgeber. Sie entstand in Zusammenarbeit mit dem Sonderforschungsbereich «Symbolische Kommunikation» und der Abteilung «Literatur des Mittelalters» des Germanistischen Instituts. Der Exzellenzcluster «Religion und Politik» unterstütze die Herausgabe mit einem Zuschuss.

Hinweis:
Herbert Douteil: Die Concordantiae caritatis des Ulrich von Lilienfeld. Edition des Codex Campililensis 151 (um 1355) und Übersetzung. herausgegeben von Rudolf Suntrup, Arnold Angenendt und Volker Honemann. Aschendorff Verlag, Münster 2010. 159 Euro.