Zollitsch: Türkei muss christliche Minderheit achten

Brief an Botschafter

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, hat die Türkei zur Achtung der christlichen Minderheiten aufgefordert. In einem am Mittwoch in Bonn veröffentlichten Brief an den türkischen Botschafter in Berlin zeigte sich der Freiburger Erzbischof besorgt über die Lage der wenigen noch in der Türkei lebenden syrisch-orthodoxen Christen.

 (DR)

Er erwarte von der türkischen Regierung, «geeignete Maßnahmen zum Schutz der historischen christlichen Kirchen, Klöster und Kulturgüter sowie zum persönlichen Schutz einzelner gefährdeter Christen» zu ergreifen, so der Erzbischof.

Zollitsch verweist in dem Schreiben auf die Gefahr staatlicher Enteignung großer Teile des Bodens des syrisch-orthodoxen Klosters Mor Gabriel. «Spätestens die Ende Januar 2009 vom lokalen Schatzamt gegen das Kloster erhobene Klage hat den Verdacht hervorgerufen, dass sogar staatliche Stellen an einer Beendigung der über 1.600 Jahre währenden Existenz dieses Klosters Interesse haben könnten», schreibt der Bischofskonferenzvorsitzende. Genährt werde dieser Verdacht durch die Tatsache, dass das Schatzamt gegen das erstinstanzliche Urteil, das zugunsten des Klosters ausgefallen war, in Berufung gegangen sei. Zollitsch bat den Botschafter, ihn über den Stand des Verfahrens in Kenntnis zu setzen.

Der Erzbischof kritisierte zudem vermehrte Angriffe gegen Priester und Ordensleute. «Das sind Verbrechen, auf deren Aufklärung sicherlich nicht nur Christen weiter hoffen.»