Der Jemen - Land der sunnitischen Muslime

Stichwort

Der Jemen ist mit einer Fläche von 530.000 Quadratkilometern etwa eineinhalb Mal so groß wie Deutschland und hat 23 Millionen Einwohner. "Arabia Felix" - "Glückliches Arabien" hieß es einst. Aus dem Land im Süden der arabischen Halbinsel soll die sagenumwobene Königin von Saba stammen. Fast alle Einwohner sind sunnitische Muslime.

 (DR)

Der Jemen ist vor allem für den Weihrauch, die Droge Kat und seine Hafenstadt al-Mucha (Mokka) bekannt, von der aus der Kaffee seinen Siegeszug rund um den Globus antrat. Die Altstadt zählt ebenso wie die aus Lehm errichteten Wolkenkratzer im Wüstenort Schibam zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Doch das Land «aus 1.001 Nacht» steht vor großen Problemen:
Islamistische Terroristen suchen Unterschlupf im Jemen, im Norden und Süden erheben sich Rebellen. Die Armut grassiert, die Bevölkerung wächst jährlich um drei Prozent, Wasser wird knapp. Eine Frau bekommt im Durchschnitt 5,5 Kinder. Wegen der Gefahr von Terroranschlägen und Entführungen rät das Auswärtige Amt von Reisen in den Jemen ab.

Das Land gehört zu den 50 ärmsten Ländern der Welt. Jedes zehnte Kind stirbt, bevor es fünf Jahre alt wird. Eine Frau bekommt im Durchschnitt 5,5 Kinder. Fast die Hälfte der Erwachsenen sind Analphabeten. Wegen der prekären Lage erhält der Jemen Entwicklungshilfe aus vielen westlichen Ländern.

Größter Geber ist Deutschland. Die Bundesregierung sagte für 2009/2010 knapp 80 Millionen Euro zu. Das Geld ist vor allem für die Sicherung der Wasserversorgung, den Ausbau des Bildungswesens, Gesundheit und Familienplanung bestimmt. Jahrzehntelang war der Jemen geteilt. Im Mai 1990 wurden der Norden und der Süden wiedervereinigt.