Grußwort des Dom- und Stadtdechanten Johannes Bastgen

Vill Spass an d'r Freud

Liebe Mitfeiernde des Pontifikalamtes, leev Fastelovendsjecke, unser Erzbischof Joachim Kardinal Meisner und das Domkapitel heißen Sie in unserem wunderschönen Dom bereits zum vierten Mal herzlich willkommen zur Heiligen Messe mit den Mitgliedern zahlreicher Kölner Karnevalsgesellschaften.

 (DR)

Viermal ist für Köln so viel wie "uraltes Brauchtum" nach dem Motto "Das war schon immer so". Auch wenn dieses Brauchtum in Wirklichkeit noch jung ist: die enge Verbindung zwischen Karneval und Kirche sowie die Herkunft des Karnevals aus dem liturgischen Kalender - sowohl Fastnacht vor Aschermittwoch als auch der 11. 11. vor der früher sechswöchigen Winterfastenzeit (in der fränkischen Kirche dauerte die Adventszeit sechs Wochen) - waren in der Tat "schon immer so".

Was liegt also näher, als sich hieran zu erinnern und nach dem Fest der Heiligen Drei Könige die Sitzungszeit mit einem Gottesdienst zu beginnen?! Nicht als oberflächliches Event - dem widersprechen schon die Würde und die innere Anteilnahme bei den Pontifikalämtern in den vergangenen Jahren - aber auch nicht als äußerliche Frömmelei von "Bilderbützern" (in Anspielung auf das diesjährige Motto: In Kölle jebütz) unter denen die Kölner bigotte und scheinheilige Typen verstehen.

Nein, wenn ich in den vergangenen Jahren recht beobachtet habe, kommen Sie mit großer Selbstverständlichkeit und tiefer Freude zum Gottesdienst. Entsprechend dem Wort der Schrift: "Macht Euch keine Sorgen, denn die Freude an Gott ist eure Stärke"

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, dass Sie in der diesjährigen Karnevalssession etwas von der echten Freude des Herzens erfahren und anderen weiter geben. Also: Vill Spass an d'r Freud.