Pastoraltheologe Paul Zulehner wird 70 Jahre alt

Der Impulsgeber

Der Wiener Pastoraltheologe Paul Zulehner wird am Sonntag 70 Jahre alt. Der auch in Deutschland renommierte Wissenschaftler untersucht seit Jahrzehnten gesellschaftliche Entwicklungen, kommentiert sie im Licht des Christentums und formuliert daraus Handlungsimpulse für Kirche und Seelsorge. Zugleich ist Zulehner auch prominenter Kirchenvertreter in den Medien.

 (DR)

Zulehner wurde am 20. Dezember 1939 in Wien geboren. In Innsbruck, Wien, Konstanz und München studierte er Philosophie, katholische Theologie und Religionssoziologie. Bereits als 22-Jähriger promovierte er in Innsbruck zum Doktor der Philosophie. Der Titel seiner Dissertation lautete: «Religion ohne Kirche?». 1964 empfing er in Wien die Priesterweihe, zwei Jahre später folgte in Innsbruck ein Doktorat in Theologie. 1973 habilitierte er sich beim Würzburger Pastoraltheologen Rolf Zerfaß mit einer Studie über Säkularisierung.

Über Bamberg und Passau führte Zulehners Weg an die Universität Wien, wo er von 1984 bis Herbst 2008 den Lehrstuhl für Pastoraltheologie innehatte. Von 2000 bis 2007 war er zudem Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät. Von 1985 bis 2000 war Zulehner theologischer Berater beim Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE). Er ist Mitglied der Europäischen und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Bekannt für seine pointierten Formulierungen und die Fähigkeit, Theologie auch der breiten Öffentlichkeit anschaulich zu präsentieren, tritt er in Österreich häufig als Kommentator sozialer, religiöser und kirchlicher Entwicklungen auf. Bis zu seiner Emeritierung im Vorjahr hatte Zulehner 24 Jahre lang an der Universität Wien den weltweit ältesten Lehrstuhl für Pastoraltheologie inne.