Leipzig: Neue katholische Propsteikirche nimmt Gestalt an

Hintergrund

Ostdeutschlands größter Kirchenneubau seit 1990 nimmt Gestalt an. Die katholische Leipziger Propsteikirche wird ein kubischer Gottesdienstraum auf trapezförmigem Grundriss mit Verbindungsbauten zu einem abseits stehenden Glockenturm, wie am Wochenende in der Messestadt bekannt wurde. Das Gotteshaus wird gegenüber dem Neuen Rathaus errichtet und wie eine Reihe historischer Leipziger Gebäude mit rötlichem Porphyr verkleidet.

 (DR)

Der Entwurf für die Propsteikirche stammt vom Leipziger Architektenbüro schulz & schulz, das den internationalen Bauwettbewerb zu dem Projekt gewann. Das Büro ist unter anderem für mehrere Wissenschaftsbauten in Leipzig bekannt. Das Kirchbauprojekt wird bundesweit beachtet. Bislang ist Leipzig die einzige deutsche Metropole ohne repräsentatives katholisches Gotteshaus im Zentrum.

Die 1943 ausgebombte frühere Propsteikirche in Leipzig durfte auf Anordnung der SED Anfang der 1980er Jahre nur am Rande der Innenstadt wiedererrichtet werden. Wegen des ungeeigneten Baugrundes ist sie jedoch stark baufällig. Das neue Gotteshaus ist für 600 Besucher konzipiert. In den vergangenen zehn Jahren verdoppelte sich die Mitgliederzahl der Propsteigemeinde auf nun über 4.000.

Die Kosten des Neubaus werden auf bis zu 15 Millionen Euro veranschlagt, die zum großen Teil das Bistum Dresden-Meißen trägt. Für das Projekt wurde im Februar bundesweit in den katholischen Gottesdiensten gesammelt. Dies erbrachte nach Angaben der Gemeinde rund zwei Millionen Euro. Zudem steuerten bislang mehr als 3.500 Einzelspender aus aller Welt etwa 700.000 Euro bei. Das Bonifatiuswerk, das Katholiken hilft, die in einer Minderheitensituation leben, sicherte eine Million Euro zu. Auch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt will dazu beitragen, dass ein Gotteshaus nach modernsten ökologischen Maßstäben entsteht.

Für das Vorhaben werben auch eine Reihe von Prominenten. Unter ihnen sind Bundestagspräsident Norbert Lammert, Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich und Friedrich Merz (alle CDU). Aus den Reihen der Medien engagieren sich unter anderem Tagesschau-Chefsprecher Jan Hofer, ZDF-Moderator Peter Hahne sowie der Sänger und Entertainer Gunther Emmerlich.