Anschlag auf katholische Kirche im Irak - Deutsche Bischöfe bestürzt

"Niemand ist sicher"

Im nordirakischen Mossul ist am Donnerstag ein Bombenanschlag auf eine katholische Kirche verübt worden. Die Detonation habe das Gebäude komplett zerstört, sagte der chaldäische Patriarchalvikar von Bagdad, Shlemon Warduni, dem italienischen bischöflichen Pressedienst SIR. Menschen seien nicht zu Schaden gekommen.

 (DR)

Das Attentat auf das Gotteshaus sei ein «Angriff auf die ganze irakische Kirche», sagte Warduni. «Niemand ist sicher. Was heute in Mossul passiert ist, kann an jedem anderen Ort im Land geschehen», so der Bischof. Bestürzt äußerte sich auch der neugewählte chaldäische Erzbischof von Mossul, Emil Shimoun Nona. Der Anschlag verbreite erneut Angst und bewege christliche Familien zum Abwandern. Eine Wiederaufbauarbeit sei nicht nur für die zerstörte Kirche nötig, sondern auch bei den Menschen, die Vertrauen und Hoffnung verlören, sagte der Erzbischof.

Auch die Deutsche Bischofskonferenz zeigte sich bestürzt über den Anschlag. Er verstärke die Angst unter den irakischen Christen und führe dazu, dass sie immer mehr das Vertrauen in ihr Land verlören, erklärte der Vorsitzende, Erzbischof Robert Zollitsch, am Donnerstag in Bonn. Religion dürfe niemals als Rechtfertigung für Hass und Gewalt missbraucht werden. «Die Diskriminierung der Christen im Irak muss endlich ein Ende haben.»