Malaria

Das aktuelle Stichwort

Malaria ist die häufigste Tropenkrankheit und eine der Haupttodesursachen in armen Ländern. Jedes Jahr sterben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) fast 900.000 Menschen an dem tropischen Fieber, 90 Prozent davon in Afrika. Ein Großteil der Todesopfer sind Kinder. Laut WHO stecken sich jährlich etwa 250 Millionen Menschen neu an. Medizinische Hilfswerke schätzen jedoch, dass die Zahlen in Wirklichkeit weit höher liegen.

 (DR)

Malaria ist heilbar, wenn sie rechtzeitig behandelt wird. Der Erreger, die Plasmodium-Parasiten, wird meist durch den Stich der weiblichen Anopheles-Mücke übertragen. Mit Moskitonetzen, die mit Insektiziden behandelt sind, kann das Risiko daher stark verringert werden. Eine Schutzimpfung, an der seit Jahrzehnten geforscht wird, wird derzeit in sieben afrikanischen Ländern erprobt. Die Tests sind jedoch frühestens in fünf Jahren so weit, dass die Impfung auf den Markt gebracht werden könnte.

Hilfswerke, die sich bis zum Freitag auf dem weltgrößten Malariakongress in Nairobi versammelt haben, dringen darauf, mehr Geld für Forschung zu auszugeben. Um die Malaria wirksam zu bekämpfen, müssten laut WHO die Mittel von derzeit einer Milliarde US-Dollar pro Jahr auf fünf Milliarden aufgestockt werden.

Typische Symptome der Malaria sind schwere Fieberschübe, Krämpfe sowie Magen- und Darmbeschwerden. Schwere Fälle haben Gehirnschäden oder Blutarmut (Anämie) zur Folge. Die gefährlichste Form, die Malaria tropica, kann bei Babys in wenigen Stunden zum Tod führen. Mediziner empfehlen bei der Malaria-Behandlung Kombinationspräparate auf Grundlage des Wirkstoffs Artemisinin. Diese neuen Medikamente sind aber um ein Vielfaches teurer als der traditionelle Wirkstoff Chloroquin und für viele Menschen unerschwinglich. So zeigen aktuelle Zahlen, dass aus finanziellen Gründen zwischen 85 und 95 Prozent der Malariaerkrankungen in Afrika mit veralteten Medikamenten behandelt werden.

Am schlimmsten wütet die Malaria in 30 afrikanischen und fünf asiatischen Ländern. Verbreitet ist sie in insgesamt 105 Ländern, wo sie 3,3 Milliarden Menschen, die Hälfte der Weltbevölkerung bedroht. In Nigeria, Kongo, Äthiopien und Tansania erkranken und sterben die meisten Menschen.