Sri Lanka

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Die tropische Insel Sri Lanka ist mit 66.000 Quadratkilometern fast so groß wie Bayern. Sie liegt vor der Südspitze Indiens. Die Strände und die traditionsreiche Kultur locken viele Touristen an. Nach den Zerstörungen durch den Tsunami Ende 2004 gab es in Deutschland viel Sympathie und Spenden für das Land.

 (DR)

Sri Lanka, früher Ceylon genannt, war Schauplatz eines Bürgerkriegs, in dem mehr als 75.000 Menschen starben. Im Mai 2009 verkündete die Armee den endgültigen Sieg über die Rebellenorganisation "Befreiungstiger von Tamil Eelam" (LTTE), die 26 Jahre lang für einen unabhängigen Staat für die tamilische Minderheit gekämpft hatte. In Europa und den USA stehen die Rebellen auf der Liste der Terrororganisationen.

Tamilen machen heute etwa 13 Prozent der 20 Millionen Einwohner aus, sie sind überwiegend Hindus. Die Singhalesen (75 Prozent) sind zumeist Buddhisten. Der Konflikt zwischen beiden Volksgruppen wurzelt in der britischen Kolonialzeit. Die Briten gewährten Tamilen bessere Bildungschancen und beschäftigten sie bevorzugt in der Verwaltung.

Nach der Unabhängigkeit 1948 verkehrte sich das Unrecht ins andere
Extrem: Die zuvor diskriminierten Singhalesen verdrängten die Tamilen aus dem Sozial-, Bildungs- und Gesundheitswesen. Von 1956 bis 1966 war nur Singhalesisch als Amtssprache zugelassen. Ein Quotensystem an den Universitäten benachteiligt Tamilen. Zudem werden singhalesische Bauern in traditionell tamilischen Gebieten angesiedelt.

Trotz des Bürgerkrieges hat Sri Lanka Entwicklungserfolge vorzuweisen. 92 Prozent der Erwachsenen können heute lesen und schreiben. Die Lebenserwartung von 71 Jahren ist im Vergleich zu den südasiatischen Nachbarn sehr hoch.