Vorher Treffen mit Silvio Berlusconi

Papst bricht zu seiner Tschechien-Reise auf

Papst Benedikt XVI. ist zu einer dreitägigen Reise in die Tschechische Republik aufgebrochen. Das Kirchenoberhaupt startete am Samstag gegen 9.45 Uhr an Bord eines Airbus A320 der Alitalia vom römischen Flughafen Ciampino. Am Vormittag wurde Benedikt XVI. in Prag von Staatspräsident Vaclav Klaus, dem Prager Kardinal Miloslav Vlk und vom Vorsitzenden der Tschechischen Bischofskonferenz, Jan Graubner, begrüßt.

 (DR)

Der Abflug des Papstes verzögerte sich wegen einer kurzen außerplanmäßigen Begegnung mit Silvio Berlusconi um 25 Minuten.
Italiens Regierungschef war nach seiner Rückkehr vom G-20-Gipfel in Pittsburgh kurz zuvor in Ciampino und hatte die Gelegenheit für eine persönliche Begrüßung des Kirchenoberhaupts genutzt. Nach Angaben von Vatikansprecher Federico Lombardi dauerte die Unterredung zwischen dem Papst und dem Mitte-Rechts-Politiker nur wenige Minuten. Berlusconi steht unter anderem wegen seiner privaten Affären und wegen seiner Einwanderungs- und Medienpolitik seit Monaten in einem schwierigen Verhältnis zur Kirche.

Benedikt XVI. wird am Mittag in Prag in der Kirche Sancta Maria de Victoria erwartet, wo die von Gläubigen verehrte Figur des "Prager Jesuleins" aufbewahrt wird. Nach einem privaten Mittagessen in der Nuntiatur ist ein Höflichkeitsbesuch beim tschechischen Staatspräsidenten in dessen Dienstsitz in der Prager Burg vorgesehen. Anschließend trifft der Papst mit dem amtierenden Regierungschef Jan Fischer zusammen.

Für den späten Nachmittag wird die erste programmatische Rede Benedikts XVI. erwartet. An der Begegnung in der Prager Burg nehmen unter anderem das Diplomatische Corps und Vertreter aus Politik und Gesellschaft teil. Abends feiert das Kirchenoberhaupt einen Vespergottesdienst im Veitsdom. Dazu sind vor allem Priester, Ordensleute, Seminaristen und Mitglieder von katholischen Laienbewegungen eingeladen.