USA nahmen Abschied von Senator Edward Kennedy

Seele der Demokraten

Die USA haben Abschied von dem demokratischen Senator Edward "Ted" Kennedy genommen. Die Trauerfeiern begannen mit einem dreistündigen Requiem in der katholischen Kathedrale von Boston, am Samstag, geleitet von Kardinal Sean Patrick O'Malley. US-Präsident Barack Obama hielt die Trauerrede.

 (DR)

Edward Kennedy, der jüngste Bruder des ersten katholischen US-Präsidenten John F. Kennedy, der im November 1963 in Dallas/Texas einem Attentat zum Opfer fiel, war am Dienstag im Alter von 77 Jahren den Folgen eines Hirntumors erlegen. Er saß seit 1962 für den Bundesstaat Massachusetts im Senat. Meinungsverschiedenheit mit seiner Kirche hatte der wiederverheiratete Katholik, weil er in der Abtreibungsfrage eine liberale Position vertrat.

In seiner Rede beim Gottesdienst würdigte US-Präsident Barack Obama Kennedy als «Seele der Demokratischen Partei» und als «Kämpfer für die Rechte der anderen und derjenigen, die nichts haben». Der Senator sei zudem einer «der größten Gesetzgeber unserer Epoche» gewesen, so Obama unter Hinweis darauf, dass Kennedy als Mitglied im Oberhaus des Kongresses an mehr als 300 Gesetzesvorhaben mitwirkte.

Als einer der führenden Demokraten gehörte er zu den schärfsten Kritikern des Irakkriegs. Zu Beginn seiner politischen Karriere engagierte sich Kennedy besonders für die Rechte der Afro-Amerikaner. In jüngster Zeit galt sein Einsatz vor allem einer
- auch von der katholischen Kirche der USA geforderten - Reform der Einwanderungsgesetze.

Nach dem Gottesdienst in Boston wurde der Sarg mit dem Leichnam Kennedys in die Hauptstadt Washington übergeführt. Auf dem Nationalfriedhof Arlington wurde der Senator an der Seite seiner ermordeten Brüder John F. Kennedy (1917-63) und Robert F. Kennedy (1925-68) beigesetzt. An den Trauerfeierlichkeiten nahmen auch die früheren Präsidenten George W. Bush, Bill Clinton und Jimmy Carter teil.