Obama unterstreicht Bedeutung Afrikas - Appell zu friedlicher Konfliktlösung

Lob für Ghana

US-Präsident Barack Obama hat bei seinem Besuch in Ghana die politische Bedeutung des afrikanischen Kontinents unterstrichen. Afrika müsse wissen, dass es nicht abgehängt sei vom Weltgeschehen, sagte Obama laut BBC zufolge am Samstag nach einem Gespräch mit dem Präsidenten Ghanas, John Atta Mills, in der Hauptstadt Accra. In einer Rede vor dem Parlament rief Obama die afrikanischen Staaten zu guter Regierungsführung und zur friedlichen Lösung von Konflikten auf. Die Afrikaner selbst müssten die Verantwortung für ihre Zukunft übernehmen.

 (DR)

Für zuviele Afrikaner sei Krieg ein Teil ihres Alltagsleben, sagte der US-Präsident. Der Krieg liege ihnen «wie ein Mühlstein um den Hals». Noch immer sei es zu leicht für verantwortungslose Akteure, ganze Gruppen in Glaubens- und Stammeskämpfe hineinzuziehen. Friedliche Konfliktbewältigung sei aber - neben Demokratie und Gesundheit - einer der Schlüssel für die Zukunft Afrikas, betonte Obama.

Wirtschaftliche Entwicklung hänge zudem von guter Regierungsführung ab, so der Präsident. Die Verantwortung dafür könne den Afrikanern niemand abnehmen; die Zukunft des Kontinents liege zum größten Teil in ihren eigenen Händen. Obama, der im Anschluss an der G-8-Gipfel von L'Aquila nach Ghana geflogen war, sicherte den Afrikanern zugleich die Hilfe der USA zu, besonders für die Gesundheitsfürsorge.

Der Präsident lobte Ghana, das er wegen seiner stabilen Demokratie als Reiseziel in Afrika ausgewählt hatte, als vorbildlich für den Kontinent. Die USA stünden als Partner an der Seite des Ghanas, sagte er. Zum Schluss seiner Rede vor den Abgeordneten ermutigte Obama die Afrikaner, in Abwandlung seines eigenen Wahlkampfslogans, mit den Worten «Yes, you can».

Obama, der von Ehefrau Michelle und seinen beiden Töchern begleitet wurde, hatte am Vormittag ein Gesundheitszentrum für Mütter und Kinder in Accra besucht. Auch ein Aufenthalt in Cape Coast, einem einstigen Zentrum des Sklavenhandelns, stand auf dem Programm. Von der Bevölkerung wurde Obama begeistert empfangen. Viele Plakatwände mit dem Konterfei des US-Präsidentenpaars schmückten die Stadt - mit dem Willkommensgruß «akwaaba» und den Worten «Ghana loves you».