Spanien will Kreuze aus öffentlichen Gebäuden verbannen

Das "Gesetz der religiösen Freiheit"

Die spanische Regierung will religiöse Symbole aus allen öffentlichen Gebäuden verbannen. Einer Gesetzesinitiative zufolge sollen beispielsweise Madonnen-Darstellungen und Kreuze aus öffentlichen Schulen, Krankenhäusern, Kasernen und Gefängnissen entfernt werden.

 (DR)

Wie spanische Medien am Donnerstag unter Berufung auf den sozialistischen Justizminister Francisco Caamano weiter berichten, soll künftig auch bei Staatsbegräbnissen und der Vereidigung der Regierung auf religiöse Symbole verzichtet werden.

Das "Gesetz der religiösen Freiheit" werde voraussichtlich noch vor Jahresende verabschiedet. Es sei nicht gegen die Religion gerichtet, wurde Caamano zitiert. Es solle vielmehr zur Gleichberechtigung der Glaubensrichtungen im Land beitragen und der Tatsache Rechnung tragen, dass Spanien ein nicht-konfessioneller Staat ist. Die mit dem Vatikan bestehenden Verträge, in denen sich der spanische Staat zu einer jährlichen finanziellen Unterstützung der katholischen Kirche verpflichtet, würden durch das Gesetz weder verändert noch beeinträchtigt.

Die Verbannung religiöser Symbole aus öffentlichen Gebäuden ist Teil einer Reihe von Reformprojekten der sozialistischen Regierung von Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero. Sie werden von der spanischen Bischofskonferenz als "kirchenfeindlich" kritisiert. Derzeit sorgt eine Liberalisierung der Abtreibungsgesetzgebung für Streit.