Kölner OB-Kandidat erwartet keinen Widerstand Meisners

Praktizierender Katholik

Der CDU-Kandidat für das Amt des Kölner Oberbürgermeisters und bekennende Homosexuelle Peter Kurth erwartet keinen Widerstand von Kardinal Joachim Meisner gegen seine Bewerbung. "Ich wüsste nicht, warum er ein Problem mit mir haben sollte", sagte Kurth dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstag). Es gebe in der Stadt bekannte Angehörige des katholischen Klerus, die ihn unterstützten. "Ich bekenne mich nicht nur zu allen Aspekten meiner Persönlichkeit, sondern auch dazu, praktizierender Katholik zu sein", so der frühere Berliner Finanzsenator.

 (DR)

Es werde Stimmen konservativer CDU-Mitglieder geben, die keinen homosexuellen OB haben wollten, räumte Kurth ein. Aber es werde ebenso die Forderung geben, «dass sich die CDU bestimmten Modernisierungsprozessen öffnet». Generell glaube er nicht, dass die Kölner ein Problem damit hätten, «dass jemand, der sich um ein politisches Amt bewirbt, schwul ist». Kurths Kandidatur für die Kommunalwahl am 30. August war in der vergangenen Woche bekanntgeworden. Kölns derzeitiger OB Fritz Schramma (CDU) hatte im März angekündigt, wegen massiver Kritik an seinem Krisenmanagement nach dem Einsturz des Historischen Stadtarchivs stehe er für eine erneute Amtszeit nicht zur Verfügung.

Kurth äußerte sich auch zum Bau von Moscheen und dem Umgang mit dem Islam. In der Diskussion werde vieles vermischt, so der gebürtige Siegburger. Als Beispiele nannte er «die Angst vor dem Islam, eigene Identitätszweifel, das Bauvorhaben, die Entwicklung der Nachbarschaft». Man müsse ein solches Thema auseinanderziehen. Er finde es gut, dass über das Thema politisch diskutiert werde. «Das hat allerdings nichts mit dem Recht einer Religionsgemeinschaft zu tun, ein Gotteshaus zu bauen.» Das werde nach Baurecht «entschieden und erledigt», so Kurth.