Illuminaten

Stichwort

Die Illuminaten waren eine alternative religiöse Bewegung im ausgehenden 18. Jahrhundert. 1776 von dem Philosophen und Kirchenrechtler Adam Weishaupt im bayerischen Ingolstadt gegründet, zählte die Gruppe bis zu ihrer Aufhebung rund zehn Jahre später nie mehr als 2.000 Mitglieder. Zu ihren bekanntesten Vertretern gehörte der Aufklärer und Literat Adolph Freiherr Knigge. Ob auch Johann Wolfgang von Goethe kurzzeitig ein Sympathisant der "Erleuchteten" war, ist unter Experten umstritten.

 (DR)

Als mystischer Geheimbund standen die Illuminaten ähnlichen Organisationen wie den Freimaurern oder den Rosenkreuzern nahe. Ziel war die Befreiung von weltlicher und geistlicher Herrschaft durch die Ideale der Aufklärung. Als Symbol wählte die Gruppe die Eule der römischen Weisheits-Göttin Minerva. Trotz ihrer Botschaft von der Gleichheit aller Menschen versuchten sich die Illuminaten eine streng hierarchisch gegliederte Ordnung zu geben. Wegen des raschen Niedergangs der Gruppe wurde dieses Vorhaben jedoch nicht vollständig umgesetzt.

Zu größerer Popularität kamen die Illuminaten im Gefolge der Französischen Revolution 1789. Einige Zeitgenossen deuteten das epochale Ereignis als Verschwörung von kirchen- und adelsfeindlichen Freimaurern. Tatsächlich gab es in dieser Zeit auch eine Freimaurer-Loge namens "Les Illumines", die jedoch für den weiteren Verlauf der Geschichte keine besondere Rolle spielte.

Im 19. Jahrhundert kursierende Theorien machten vor diesem Hintergrund aus den Illuminaten ein international agierendes Bündnis, das im Verborgenen an einer neue Weltordnung arbeitet. Davon ließen sich immer wieder auch Schriftsteller inspirieren, zuletzt der US-Amerikaner Dan Brown, dessen Roman "Illuminati" jetzt als Film auf den Markt kommt.