Malaria

Das aktuelle Stichwort

Malaria ist die häufigste Tropenkrankheit und weltweit eine der Haupttodesursachen in Krisengebieten. Jedes Jahr sterben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) fast 900.000 Menschen an dem tropischen Fieber, rund 90 Prozent davon in Afrika. Etwa 250 Millionen Menschen stecken sich jährlich neu an. Einige medizinische Hilfswerke schätzen, dass die Zahlen in Wirklichkeit noch weit höher liegen. Dabei ist Malaria heilbar.

 (DR)

Durch Moskitonetze, Mückenschutzgels oder Medikamente kann zudem das Risiko einer Infektion stark verringert werden. Eine Schutzimpfung gibt es jedoch nicht. Typische Symptome sind schwere Fieberschübe, Schüttelfrost sowie Magen- und Darmbeschwerden. An Malaria sterben vor allem Kleinkinder in Afrika.

Die gefährlichste Form, die Malaria tropica, kann bei Babys in wenigen Stunden zum Tod führen. Wird die Infektion rechtzeitig behandelt, kann sie meist geheilt werden. Um die Malaria wirksam zu bekämpfen, müssten laut WHO die Mittel von derzeit einer Milliarde US-Dollar pro Jahr auf fünf Milliarden aufgestockt werden.

Am schlimmsten wütet die Malaria in 30 afrikanischen und fünf asiatischen Ländern. Verbreitet ist sie in insgesamt 105 Ländern, wo sie 3,3 Milliarden Menschen, die Hälfte der Weltbevölkerung bedroht. In Nigeria, Kongo, Äthiopien und Tansania erkranken und sterben die meisten Menschen. Im vergangenen Jahr haben die Vereinten Nationen erstmals am 25. April einen Welt-Malaria-Tag ausgerufen.

Erreger der Malaria sind die Plasmodium-Parasiten, die durch den Stich der weiblichen Anopheles-Mücke übertragen werden. Selten sind Infektionen durch infizierte Nadeln oder Bluttransfusionen. Hilfswerke drängen darauf, mehr Geld in die Forschung zu stecken. Denn die Erreger sind vielerorts schon resistent gegen das gängige Medikament Chloroquin, und Insektizide wirken nicht mehr gegen die Anopheles-Mücke.

Heute setzen Mediziner bei der Malaria-Behandlung auf Kombinationspräparate auf Grundlage des Wirkstoffs Artemisinin. Die neuen Medikamente sind aber um ein Vielfaches teurer als Chloroquin und für viele Menschen unerschwinglich.