Geschichte Südafrikas

Chronologie

Am 22. April wird in Südafrika wieder ein Parlament gewählt, zum vierten Mal seit dem Ende der Apartheid 1994. Die weiße Vorherrschaft am Kap hatte 1652 mit der Landung des niederländischen Seefahrers Jan van Riebeeck begonnen. Die Geschichte Südafrikas im Überblick.

 (DR)

26.000 v. Chr.: Aus dieser Zeit stammt eine Höhlenmalerei der Urbevölkerung San, die das Kap bereits im Zeitalter der Jäger und Sammler bevölkerten.

Bis 200 v. Chr.: Khoikhoi-Viehzüchter wandern zu.

1652: Landung des Niederländers Jan van Riebeeck am Kap. Gründung der ersten Versorgungsstation der Niederländisch-Ostindischen Kompanie.

1770: Weiße Siedler treffen auf Xhosa, die sich der Landnahme widersetzen. In der Folge kommt es zu mehreren Kriegen.

Um 1800: Besetzung der Kapregion durch Großbritannien. Briten bringen neue Siedler ins Land.

1834: Die Sklaverei wird verboten. Die Buren, Nachfahren niederländischer und anderer Siedler, verlieren dadurch ihre ökonomische Grundlage. Sie wandern von der Kapregion in Richtung Nordosten («Großer Treck») und gründen eigene Staaten.

1899-1902: Die Burenrepubliken erklären den Briten den Krieg und verlieren.

1910: Mit der Gründung der Südafrikanischen Union wird das Kap unabhängig.

1912: Südafrikaner gründen den «South African Native National Congress», der sich später in die Befreiungsbewegung «Afrikanischer Nationalkongress» (ANC) umbenennt.

1948: Nach dem Wahlsieg der burischen Nationalen Partei (NP) wird die Apartheid als offizielle Politik eingeführt.

1960: die Polizei verübt Massaker an Apartheidgegnern im Township Sharpeville südlich von Johannesburg. 69 Menschen sterben, fast 200 werden verletzt. Der ANC wird verboten.

1961: Südafrika wird zur Republik erklärt.

1964: ANC-Führer Nelson Mandela wird zu lebenslanger Haft verurteilt.

1974: Ausschluss Südafrikas aus der UN-Vollversammlung.

1976: Ein Schüleraufstand im Schwarzenviertel Soweto bei Johannesburg wird blutig niedergeschlagen.

Mitte der 80er Jahre: Proteste gegen die Apartheid nehmen zu. Der Ausnahmezustand wird ausgerufen.

1989: Präsident Frederik Willem de Klerk tritt sein Amt an.

1990: Aufhebung des ANC-Verbots und des Ausnahmezustands; Freilassung Nelson Mandelas.

1994: Der ANC erringt einen klaren Sieg bei ersten freien Wahlen in Südafrika, Mandela wird erster schwarzer Präsident.

1996-1998: Die Wahrheits- und Versöhnungskommission unter Erzbischof Desmond Tutu befasst sich mit den Verbrechen während der Apartheid.

1999: Bei der zweiten demokratischen Wahl gewinnt erneut der ANC, Thabo Mbeki wird Mandelas Nachfolger.

2004: Der ANC erringt bei der Parlamentswahl am 14. April mit fast 70 Prozent der Stimmen eine klare Zweidrittelmehrheit. Mbeki wird am 23. April für eine zweite und letzte fünfjährige Amtszeit wiedergewählt.

2008: Im September tritt Mbeki nach innerparteilichem Druck zurück. Die Nationalversammlung wählt Kgalema Mothlanthe zu seinem Nachfolger.

2009: Am 22. April finden Parlamentswahlen statt.
ANC-Spitzenkandidat für das Präsidentenamt ist Jacob Zuma.