Protest gegen EU-Vorschlag zur Embryonen-Selektion

Die Guten ins Töpchen ...

Ein Vorschlag des Gesundheitssausschusses des Europaparlaments zur Bekämpfung seltener Krankheiten stößt weiter auf Widerstand. Die Fraktion der Christdemokraten habe sich darauf geeinigt, gegen den umstrittenen Änderungsantrag zu stimmen, teilte der CDU-Europaabgeordnete Peter Liese am Donnerstag in Brüssel mit. Der Antrag sieht vor, auch eine Selektion gesunder Embryonen vor der Implantation zuzulassen. Dadurch sollen Erbkrankheiten verhindert und beseitigt werden.

 (DR)

«Unser Ziel muss es sein, Patienten, die an seltenen Krankheiten leiden, zu helfen», sagte Liese. «Dieses Ziel wird konterkariert, wenn wir den Eindruck erwecken, wir würden sie am liebsten abschaffen.»

Auch die Bundeselternvereinigung für anthroposophische Heilpädagogik und Sozialtherapie protestierte gegen den Änderungsantrag. So würden nicht «seltene Krankheiten, sondern Menschen mit seltenen Krankheiten selektiert und ausgemerzt, und das gleich am Anfang ihres Lebens», hieß es in einer am Donnerstag in Berlin veröffentlichten Erklärung.

In dem Änderungsantrag des Gesundheitsausschusses heißt es, die EU-Staaten sollten Bemühungen unterstützen, um Erbkrankheiten zu verhindern und zu beseitigen. Dazu solle es einerseits genetische Beratung für die Eltern geben. Zudem solle es unbeschadet der bestehenden nationalen Regelungen und stets auf freiwilliger Basis eine Auswahl gesunder Embryonen vor der Implantation geben können.