Polen gedenkt des vierten Todestages von Johannes Paul II.

Der geliebte Karol

Mit Gedenkfeiern und Gottesdiensten ist in Polen am Donnerstag der vierte Todestag von Papst Johannes Paul II. begangen worden. Gläubige beteten im ganzen Land für eine baldige Seligsprechung des Papstes aus Polen. Auf dem Warschauer Pilsudski-Platz brannte bei einer zentralen Abendmesse ab dem Todeszeitpunkt des Papstes um 21.37 Uhr ein großes Gedenk-Grablicht.

 (DR)

Die diesjährigen Feierlichkeiten standen unter dem Motto «Die Liebe vergibt Euch alles». Bereits am Nachmittag wurde auf Großleinwänden ein Erinnerungsfilm über Johannes Paul II. gezeigt. Auch in anderen Städten fanden die Feierlichkeiten genau zum Todeszeitpunkt statt.

Der Krakauer Kardinal und langjährige Sekretär von Johannes Paul II., Stanislaw Dziwisz, sagte im staatlichen Polnischen Rundfunk, trotz des steigenden Interesses am Leben und der Lehre des Papstes müsse die Kirche neue Wege gehen, um sein Vermächtnis zu bewahren. Dazu gehöre das neue Internetangebot des Heimat-Erzbistums Krakau von Johannes Paul II. Ebenfalls online ging die Internetseite «Wir wachen». Eine Stiftung der Bischofskonferenz lädt darauf die Gläubigen ein, die Gründe für ihr Gedenken an Johannes Paul II. mitzuteilen.

Von Ex-Papstsekretär Erzbischof Mieczyslaw Mokrzycki von Lviv
(Lemberg) erschien unterdessen das Buch «Am liebsten mochte er den Dienstag» über Johannes Paul II. Für Empörung sorgte im Vorfeld des Gedenktages die Schändung eines Papst-Denkmals in der Ostseestadt Swinoujscie (Swinemünde). Ein unbekannter Täter hatte in der Nacht von Montag auf Dienstag die ganze Büste mit roter Farbe beschmiert.

Johannes Paul II. war am 2. April 2005 nach langer Parkinson-Erkrankung in seiner Wohnung im Vatikan gestorben. Mit mehr als 26 Jahren war sein Pontifikat das zweitlängste der Kirchengeschichte. Für den Wojtyla-Papst ist ein Seligsprechungsverfahren im Gang. Ein Abschluss des Verfahrens sowie ein Termin für eine offizielle Erhebung zur Ehre der Altäre ist noch nicht in Sicht.