Vatikan: China-Kommission tagt über aktuelle Probleme

Sorge um Katholiken

Aktuelle Religionsfragen in China stehen im Mittelpunkt der nächsten Konferenz der vatikanischen China-Kommission. Vom kommenden Montag bis Mittwoch beraten die Chefs mehrerer Kurienbehörden zusammen mit chinesischen Bischöfen sowie Ordensleuten und Experten über "aktuelle und wichtige religiöse Fragen" des kirchlichen Lebens in China, kündigte der Vatikan am Samstag an.

 (DR)

Die Kommission war im Anschluss an das große Papst-Schreiben ins Leben gerufen worden, mit dem Benedikt XVI. im Sommer 2007 den Kontakt zur Kirche in China und zur politischen Führung wieder in Gang bringen wollte. Diese diplomatischen Kontakte sind mit der Machtübernahme von Mao Zedong vor rund 60 Jahren abgebrochen.

In dem Brief vom 30. Juni 2007 hatte Benedikt XVI. uneingeschränkte Religionsfreiheit für katholische Gläubige in China gefordert. Entschieden wandte er sich gegen staatliche Einmischung in kirchliche Angelegenheiten, etwa bei Bischofsernennungen. Zugleich hatte er den Behörden der Volksrepublik einen Dialog und die Aufnahme diplomatischer Beziehungen angeboten.

Bislang liegt keine offizielle Antwort der chinesischen Behörden auf den Papstbrief vor. Allerdings glauben Beobachter kleine Veränderungen für die Kirche auszumachen. Bereits im März 2008 hatte die vatikanische China-Kommission eine erste Bewertung der Papst-Initiative vorgenommen.

In der Volksrepublik China leben rund zwölf Millionen Katholiken, die in eine papsttreue Untergrundkirche und eine regimenahe Patriotische Vereinigung unterteilt sind. Seit einigen Jahren sind die Grenzen zwischen den Gruppen fließend. Die meisten Bischöfe, auch die zunächst ohne vatikanische Zustimmung ernannten und geweihten Kandidaten, haben inzwischen die Anerkennung Roms erhalten.