Afrikas Medien würdigen Friedensbotschaft des Papstes

Botschaft angekommen

Der Aufruf des Papstes an Afrika, "Wolken des Bösen" wie Kriege, Korruption und ethnische Zwietracht zu überwinden und einen neuen Weg zu Frieden und Wohlstand einzuschlagen, dominiert am Montag die Medien des Kontinents. Angolas einzige Tageszeitung "Jornal de Angola" stellte die Friedensbotschaft des Papstes und seine Erinnerung an den Bürgerkrieg in den Fokus ihrer Montagsausgabe.

 (DR)

«An seinem letzten Besuchstag in Angola beklagt Papst Benedikt XVI. die Folgen von 27 Jahren Bürgerkrieg im Land», schreibt das Blatt. Das Kirchenoberhaupt habe die Notwendigkeit von Frieden und sozialer Gerechtigkeit für die Entwicklung Afrikas betont. Benedikts Äußerung über «Wolken des Bösen», die Afrika und Angola verdunkelten, deutet die Zeitung auf globale Probleme hin.

Im Innenteil geht «Jornal de Angola» auch auf die Betroffenheitsbekundungen des Vatikan über den tödlichen Zwischenfall beim Jugendtreffen am Samstag ein. Es berichtet über die Stellungnahme von Vatikansprecher Federico Lombardi und den Besuch von Kardinal-Staatssekretär Tarcisio Bertone bei Angehörigen. Bei der Panik am Einlass zur Veranstaltung waren 2 junge Frauen ums Leben gekommen, 89 Personen wurde nach Vatikan-Informationen verletzt. Die Zeitung spricht dagegen von «mehr als 30» Verletzten.

Mit einem eigenen Artikel berichtet die Zeitung über das Treffen Benedikt XVI. mit katholischen Initiativen zur Frauenförderung. Der Papst habe bekräftigt, «dass die Rechte der Frau mit gesetzlichen Instrumenten gestärkt und geschützt werden müssen», so das Blatt.

Für die kenianische Tageszeitung «Daily Nation» hat Benedikt XVI. mit «Wolken des Bösen» die Botschaft seiner ersten Afrika-Reise auf den Punkt gebracht: Afrika müsse seine systemischen Krankheiten heilen. Das Blatt zitiert das Kirchenoberhaupt mit den Worten, der Kontinent habe zu oft «die zerstörerische Kraft von Bürgerkriegen, den Absturz in einen Mahlstrom von Hass und Rache, das Vergeuden der Anstrengungen von Generationen guter Menschen» gesehen. Dies habe dem Kontinent die Ressourcen zum Aufbau einer guten Gesellschaft geraubt.

Die regierungstreue Nachrichtenagentur Angola Press (Angop) hebt die Äußerung des Papstes hervor, wonach die Würde von Frauen und Männern auf der ganzen Welt als gleichwertig anerkannt und verteidigt werden müsse. Die angolanische Familienministerin sagte im Gespräch mit Angop, der Papst könne den Elan der Frauen beflügeln, die Familien bei der Entwicklung des Landes zu unterstützen. Die Männer Angolas rief sie auf, der Botschaft des Papstes in Bezug auf Geschlechtergerechtigkeit gut zuzuhören.