Gegendemonstranten stoppen in Münster religiöse Abtreibungsgegner

Streit um das ungeborene Leben

Etwa hundert Gegendemonstranten haben am Wochenende in Münster eine Kundgebung von 150 religiösen Abtreibungsgegnern behindert. Die nicht polizeilich angemeldete Gegen-Demo blockierte am Samstagnachmittag einen "Gebetszug" für den Schutz des ungeborenen Lebens. Die meisten Gegendemonstranten müssten wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz mit einem Ordnungswidrigkeiten-Verfahren rechnen, teilte die Polizei am Sonntag mit.

 (DR)

Die Gegendemonstranten, die dem Aufruf eines «antisexistischen Bündnisses» gefolgt waren, wurden von der Polizei zur Seite gedrängt, nachdem sie den Weg für die angemeldete Kundgebung nicht freigeben wollten. Die Beamten hielten die Jugendlichen und Studenten längere Zeit in polizeilichem Gewahrsam und stellten ihre Personalien fest.

Zu der Anti-Abtreibungs-Kundgebung unter dem Motto «1.000 Kreuze für das Leben» hatte die christlich-fundamentalistische Lebensschutzorganisation «EuroProLife» aufgerufen. Vor dem Protestzug versammelten sich die Teilnehmer, die aus ganz NRW mit Bussen angereist waren, zu einer Messe in der Aegidiikirche. In der Innenstadt von Münster kam es durch das Aufeinandertreffen der beiden Demonstrationen zu Staus.