Winnenden gedenkt mit Gottesdienst der Opfer des Amoklaufs

Beten gegen die Hilflosigkeit

Mit einem bewegenden Gottesdienst haben die Menschen in Winnenden am Mittwochabend der 16 Opfer des Amoklaufs gedacht. Zu der Trauerfeier in der restlos überfüllten Sankt-Karl-Borromäus-Kirche waren neben den Angehörigen auch sehr viele Mitschüler und Lehrer der Albertville-Schule, Rettungskräfte und Polizisten gekommen. Auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) war da.

 (DR)

Hunderte Trauernde standen vor der Tür. Nach den Ansprachen entzündeten viele Menschen im Gedenken an die Opfer ein Licht, das sie vor den Altar stellten.

Der württembergische evangelische Landesbischof Frank Otfried July ging auf die Sprachlosigkeit angesichts des Dramas ein. Es herrsche Sprachlosigkeit angesichts des Leids, das ein junger Mensch auf so viele andere gebracht habe. Ein Amoklauf habe das Leben vieler beendet, «die erst am Anfang standen», und «eine tiefe Schneise in die Herzen» vieler Menschen gerissen. Für wohlfeile Antworten sei es viel zu früh, so July.

Der Stuttgarter Weihbischof Thomas Maria Renz sprach ebenfalls über das blanke Entsetzen und die Hilflosigkeit «nach dem Massaker von Winnenden und Waiblingen». Nach dem Ende des Gottesdienstes blieb die Kirche offen. Seelsorger standen für Gespräche bereit. Für Donnerstagabend ist in Winnenden eine weitere Trauerfeier geplant.