Bischöfe sprechen sich für Chance zum Neuanfang für Althaus aus

"Niemand ist makellos"

Dieter Althaus kann nach Überzeugung führender Kirchenvertreter trotz seiner Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung Thüringer Ministerpräsident bleiben. Bei einer Umfrage plädierten je drei katholische und evangelische Bischöfe beider Konfessionen für eine "Chance zum Neuanfang" und wandten sich gegen die Forderung nach einer Unfehlbarkeit von Politikern. Niemand sei makellos.

 (DR)

"Ohne Zweifel kann Ministerpräsident Althaus weiterhin sein Amt ausführen. Er hat sich seiner Verantwortung gestellt und keine Ausflüchte gesucht", sagte der katholische Bischof von Erfurt, Joachim Wanke, in der Umfrage der "Bild"-Zeitung vom Samstag.

Der evangelische Landesbischof von Thüringen, Christoph Kähler, betonte, aus christlicher Sicht sei kein Mensch ohne Schuld. Zur Menschlichkeit gehöre es, vergeben zu können, wenn jemand darum bitte. Der katholische Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke mahnte, sich jetzt "nicht das Mundwerk über ihn zu zerreißen".

Unfall mit Todesfolge für Frau
Althaus war zu Jahresbeginn beim Skifahren in Österreich mit einer Frau zusammengestoßen, die bei dem Unfall zu Tode kam. In dieser Woche verurteilte ihn ein österreichisches Gericht zu einer Geldstrafe von 33.300 Euro sowie einer Schmerzensgeldzahlung für die Familie der Getöteten.

Althaus, der bei dem Unfall selbst schwer verletzt wurde und davon nach wie vor genesen muss, will bei der Landtagswahl im Sommer als Spitzenkandidat der Thüringer CDU wieder antreten.