Opel koppelt sich nch 80 Jahren von US-Mutter General Motors ab

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Der angeschlagene Autohersteller Opel koppelt sich von seinem US-Mutterkonzern General Motors ab. Die GM-Europasparte werde künftig in einer teilselbsständigen Geschäftseinheit geführt, sagte der Opel-Aufsichtsratschef Carl-Peter Forster am Freitag in Rüsselsheim nach einer vierstündigen Aufsichtsratssitzung. Den Kapitalbedarf bezifferte Forster auf 3,3 Milliarden Euro. Dieser Bedarf müsse von der öffentlichen Hand bedient werden.

 (DR)


Weitere Hilfen würden von der bisherigen Mutter in Form von Sacheinlagen benötigt. Neben vier Standorten in Deutschland mit 25 000 Beschäftigten gehören zum Europageschäft Werke in Belgien, Großbritannien (Vauxhall), Schweden (Saab) und Spanien. Forster kündigte zudem an, dass Sanierungskonzept am Montag der Bundesregierung vorstellen zu wollen.

Opel beschäftigt in Rüsselsheim sowie in Bochum, Eisenach (Thüringen) und Kaiserslautern (Rheinland-Pfalz) gut 25 000 Mitarbeiter.

Opel-Betriebsseelsorgerin begrüßt Loslösung von GM
Die katholische Betriebsseelsorgerin am Opel-Stammsitz Rüsselsheim, Inge Reidt, begrüßt das Ziel der Arbeitnehmervertreter, für Opel ein innovatives europäisches Konzept zu entwerfen, sagte die Pastoralreferentin der in Würzburg erscheinenden «Tagespost». «Das geht aber nur mit Hilfe einer staatlichen Bürgschaft.»

Unter den Mitarbeitern erlebt die Betriebsseelsorgerin «eine gewisse Ratlosigkeit und Angst». Zugleich bescheinigte sie den Beschäftigten einen sehr konstruktiven Kampf um den regionalen Erhalt auf europäischer Basis. «Es ist nicht so, dass jeder Standort sagt, Hauptsache wir überleben.» Es gebe eine hohe Identifikation mit dem Produkt.