Börsenkurse brechen überall ein - Dow-Jones-Index auf niedrigstem Stand seit 1997

Weltweite Talfahrt

Die Ängste um das Weltfinanzsystem haben zu einem drastischen Abwärtstrend an den Börsen rund um den Globus geführt. Der Dow-Jones-Index fiel am Montagabend auf den niedrigsten Stand seit dem 8. Mai 1997. Erst am Montag war der DAX an der Frankfurter Börse unter die psychologisch wichtige Marke von 4000 Punkten gefallen. Am Dienstagvormittag setzte der Leitindex die Talfahrt fort und erreichte einen Tagestiefstand von 3816 Zählern. Der Ifo-Geschäftsklimaindex verstärkte die Abwärtsbewegung noch.

Autor/in:
Nadine Schimroszik
 (DR)

An der New Yorker Wall Street hatten die Händler zunächst noch mit positiven Impulsen gerechnet. Schließlich gab es Berichte über eine Teilverstaatlichung der US-Bank Citigroup. Nach einer Eröffnung mit Gewinnen schlossen der Dow-Jones-Index und der S&P-500 auf Ständen, die sie zuletzt im Mai beziehungsweise April 1997 erreicht hatten. Dabei gehörten die Werte des Bankensektors noch zu den Gewinnern. Citigroup und Bank of America konnten zulegen. Einzelnachrichten für den Kursrutsch an der Wall Street konnten Händler nicht ausmachen.

Nach den schlechten Vorgaben aus den USA beendete der Kursindex Topix an der Tokioter Börse seine Sitzung bei 730 Punkten und damit auf dem tiefsten Schlussstand seit 1983. In Japan belasteten vor allem die Finanztitel. Die japanische Regierung erwägt den Kauf von Aktien, um die fallenden Börsen des Landes zu stützen. Finanzminister Kaoru Yosano sagte am Dienstag, «exzessive Kursstürze» seien unerwünscht. «Die Regierung überlegt, was getan werden kann, sollten die Kurse zu weit sinken», fügte er hinzu. In der Vergangenheit hat die japanische Regierung bereits Aktien aus den Beständen von angeschlagenen Banken gekauft.

Belastet von den schlechten Vorgaben aus den USA und Asien sowie den geringen Umsätzen am Markt verlor der DAX am Vormittag erneut deutlich. «Von einem bereinigenden Ausverkauf kann keine Rede sein», sagte ein Händler. Durch das Unterschreiten der wichtigen Marke von 4000 Punkten sei ein Verkaufssignal gesetzt worden.

Der zuvor erwartete kräftige Impuls durch den am Vormittag veröffentlichten Ifo-Geschäftsklimaindex für Februar blieb aus. Die Stimmung hat sich demnach wieder eingetrübt. Analysten hatten mit einer Stagnation des Indexes gerechnet. Der DAX lag gegen 11.00 Uhr mit 2,6 Prozent auf 3861 Punkten im Minus. Am Nachmittag sollten in den USA der Index des Verbrauchervertrauens sowie die Anhörung von US-Notenbankpräsident Ben Bernanke vor dem Bankenausschuss des Senats für Anreize sorgen.