Straßenkarneval im Rheinland geht weiter - Polizei verzeichnet zahlreiche Einsätze

Schulrennen und Kinderumzüge

In den Karnevalshochburgen im Rheinland strebt der Straßenkarneval seinem Höhepunkt entgegen. Auf der Düsseldorfer Königsallee feierten am Wochenende mehrere hunderttausend Narren. In Köln zogen am Sonntag die Schull- und Veedelszöch (Schul- und Stadtteilzüge) durch die Innenstadt. Die Polizei verzeichnete zahlreiche Einsätze, größere Zwischenfälle blieben aber die Ausnahme.

 (DR)

Die Kölner Polizei registrierte eine «latent aggressive Stimmung einzelner alkoholisierter Karnevalsbesucher». So wurde ein 21 Jahre alter Mann bei einer Auseinandersetzung in der Innenstadt in der Nacht zum Sonntag lebensgefährlich verletzt, weil ihm ein unbekannter Täter bei einem Streit eine abgebrochene Bierflasche in den Hals gestoßen hatte.

In Köln und Leverkusen wurden zwischen Samstag- und Sonntagmorgen mehr als 1000 Einsätze gezählt. Damit verdoppelte sich die Zahl der Körperverletzungsdelikte im Vergleich zum Vorjahr in etwa, die Zahl der Schlägereien lag dreimal so hoch wie 2008.

Vergleichsweise ruhig sei es dagegen in der Landeshauptstadt Düsseldorf gewesen, sagte ein Sprecher der Polizei. Größere Zwischenfälle hätten sich nicht ereignet. Allerdings mussten so manchem Narren echte Schwerter oder Dolche vorsorglich abgenommen werden.

An den Schull- und Veedelszöch in Köln beteiligten sich rund 8000 Teilnehmer aus 48 Schulen und 54 Stadtteilen. Etwa 250 000 Zuschauer säumten den Zug. In fantasievollen Kostümen nahmen die Schüler- und Lehrergruppen dabei unter anderem Themen aus dem Unterricht, aber auch die Finanz- und Wirtschaftskrise auf die Schippe. Bei den Stadtteilumzügen präsentierten die Gruppen ihre Viertel - die besten drei Gruppen wurden prämiert und dürfen nun am Rosenmontagsumzug mitziehen.

In Düsseldorf flanierten am Sonntag zahlreiche verkleidete Familien, Freundeskreise und Vereinsgruppen zur traditionellen Generalprobe für den Rosenmontagszug über die Königsallee. Auf dem familiären bunten Straßenkarneval schunkelten und sangen die Narren wegen des Nieselregens größtenteils unter Regenschirmen und Budenvordächern. Auch zogen Karnevalsvereine mit Musikkapellen über die für den Verkehr gesperrte Einkaufsstraße.

Unter dem Motto «Karneval International» startete am Sonntag in Duisburg einer der größten Kinderkarnevalsumzüge in Europa. Der Zug setzte sich am Nachmittag in Bewegung. Auch in Wuppertal gab es einen großen Umzug: Dort grüßten sich die Narren mit dem Karnevalsruf «Wuppdika» - mehrere zehntausend Besucher wurden entlang der Zugstrecke von Barmen nach Elberfeld erwartet.

Höhepunkt der «fünften Jahreszeit» sind am Rosenmontag die großen Karnevalszüge in Köln, Bonn und Düsseldorf. Zu den Veranstaltungen werden mehrere Millionen Zuschauer erwartet.