Zollitsch erhält im Konstanzer-Bischofsprozess mildes Urteil

Mal eine gute Nachricht

Deutschlands oberster Katholik ist vor dem Konstanzer Narrengericht mit einer milden Strafe davongekommen. Robert Zollitsch, Freiburger Erzbischof und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, wurde am "Schmutzigen Dunschtig" in der Bodenseestadt dazu verurteilt, den Konstanzern einen für die Fastnachtstage befristeten Ablass aller Sündenstrafen zu gewähren.

 (DR)

Die Anklage hatte «Verbrennen auf dem Scheiterhaufen oder die Guillotine» gefordert. Das Gericht befand Zollitsch nur vermindert schuldig, für die Auflösung des Bistums Konstanz im 19. Jahrhundert und für die Verlegung des Bischofssitzes nach Freiburg verantwortlich zu sein. Einen Freispruch konnte die Verteidigung, trotz des Fastnachtauftritts eines Narren als Papst Benedikt XVI.
nicht erreichen.

Mehr als 1.000 Besucher verfolgten auf dem Obermarkt, der mittelalterlichen Gerichtsstätte, das von der Konstanzer Jakobiner-Fastnachtsgesellschaft in historischen Kostümen veranstaltete Spektakel. Das Narrentribunal, das die jakobinischen Schauprozesse aus der Zeit der Französischen Revolution karikiert, fand zum 16. Mal statt.