Weltsozialforum

Das aktuelle Stichwort

Das diesjährige Weltsozialforum findet vom 27. Januar bis zum 1. Februar in der brasilianischen Millionenstadt Belém statt.
Damit kehrt das Treffen der Globalisierungskritiker nach vier Jahren wieder nach Brasilien zurück. Gegründet wurde es 2001 als Gegengipfel zum Weltwirtschaftsforum in Davos. In dem Schweizer Kurort trifft jedes Jahr ein ausgewählter Kreis von Staats- und Konzernchefs zusammen, um die Lage der Welt zu erörtern.

 (DR)

Das Weltsozialforum setzt dagegen auf die Basis: Im ersten Jahr kamen 15.000 Aktivisten ins südbrasilianische Porto Alegre, 2005 waren es zehn Mal so viel. 2004 empfing das indische Bombay (Mumbai) über 100.000 Aktivisten, 2007 kamen 50.000 nach Nairobi in Kenia. 2006 fanden regionale Treffen in Caracas (Venezuela), Bamako (Mali) und Karatschi (Pakistan) statt. Im vergangenen Jahr gab es einen weltweiten Protesttag.

Zum Treffen in Amazonien werden mehr als 100.000 Teilnehmer erwartet. Unter dem Motto "Eine andere Welt ist möglich" versammeln sich wieder Umweltschützer, Menschenrechtler, Kleinbauern, Frauenrechtlerinnen und Mitglieder von Anti-Rassismus-Initiativen. Auch die Kirchen sind erneut stark vertreten.

Linksgerichtete Präsidenten wie Luiz Inácio Lula da Silva (Brasilien), Evo Morales (Bolivien), Hugo Chávez (Venezuela), Fernando Lugo (Paraguay) und Rafael Correa (Ecuador) werden ebenfalls erwartet. Das Weltsozialforum versteht sich als offene Bewegung und bekennt sich in einer Charta zu Toleranz, Gewaltfreiheit, Demokratie, Menschenrechten und Pluralismus. Feste Strukturen werden auf ein Minimum begrenzt. Ein "Internationaler Rat" trifft die wichtigsten Entscheidungen.