Abschiebestopp für Flüchtlinge aus Simbabwe gefordert

Südafrika:

"Human Rights Watch" hat die südafrikanische Regierung aufgefordert, einen Abschiebestopp für Einwanderer aus Simbabwe zu verfügen. Die massenhaften Ausweisungen verstießen gegen internationales Recht, heißt es in einem am Donnerstag in Südafrika veröffentlichten Bericht der Menschenrechtsorganisation. Viele Menschen aus Simbabwe seien wegen der katastrophalen humanitären Lage und der Verfolgung der Opposition gezwungen, ihr Heimatland zu verlassen.

 (DR)

Migranten aus Simbabwe haben in Südafrika bislang nur dann ein Bleiberecht, wenn sie Asyl beantragt oder gewährt bekommen haben. Die übrigen ein bis zwei Millionen Einwanderer riskieren die Abschiebung. Pro Jahr weisen die südafrikanischen Behörden etwa 250.000 Simbabwer aus.

Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation nahm die Zahl der Asylanträge von Flüchtlingen aus Simbabwe in den vergangenen Monaten explosionsartig zu. Allein am Grenzübergang Messina seien in den vergangenen fünf Monaten 25.000 bis 30.000 Asylgesuche verzeichnet worden, mehr als im ganzen Jahr 2007 an der gesamten Grenze zu Simbabwe.

Die angespannte politische Lage und der weitgehende Zusammenbruch der Wirtschaft treiben immer mehr Menschen aus Simbabwe zur Flucht. 5,1 Millionen Menschen - fast die Hälfte der Bevölkerung - sind inzwischen auf die kostenlose Verteilung von Nahrungsmitteln durch Hilfswerke angewiesen. Zudem grassiert derzeit eine Cholera-Epidemie.