Klonen

Stichwort

Das griechische Wort "Klon" heißt "Schößling" oder "Sprössling".
Klonen bedeutet ursprünglich die ungeschlechtliche Vermehrung von Lebewesen durch Zellteilung. Dieses Vorgehen der Natur ist bei einzelligen Organismen und Pflanzen weit verbreitet und kommt auch bei Tieren vor. Selbst beim Menschen passiert auf natürlichem Weg immer wieder, was für Wissenschaftler bislang ein Tabu war: Denn eineiige Zwillinge, von denen es nach Schätzungen an die 100 Millionen auf der Erde gibt, sind genetisch identisch und damit nichts anderes als geklonte Wesen.

 (DR)

Das künstliche Klonen von Menschen ist aber in den meisten Staaten verboten, weil es nach geltender Auffassung der Würde und Einmaligkeit der menschlichen Person widerspricht und einen Einstieg in die Menschenzüchtung bedeuten könnte. Allerdings hat Großbritannien als erstes europäisches Land im vergangenen Jahr Experimente zum sogenannten therapeutischen Klonen zugelassen.

1997 hatte der schottische Forscher Ian Wilmut mit dem Klonschaf Dolly bewiesen, dass das Klonen von Säugetieren grundsätzlich technisch möglich ist. Er löste damit eine neue Debatte über die Gentechnik und die Biomedizin aus. Wilmut hatte Dolly durch Verschmelzung einer entkernten weiblichen Eizelle mit einer ausgewachsenen Körperzelle geklont. Wie Dolly weisen mittlerweile aber viele geklonte Tiere schwere Gesundheitsschäden auf. Forscher vermuten deshalb, dass der Klonprozess bei höheren Tierarten und Menschen zu Schäden innerhalb der Zellen führt.

In der gegenwärtigen Diskussion über das Klonen wird zwischen therapeutischem und reproduktivem Klonen unterschieden.
Reproduktives Klonen hat die Geburt eines Menschen zum Ziel. Dagegen bedeutet therapeutisches Klonen, das mittlerweile meist als Forschungs-Klonen bezeichnet wird, die Herstellung eines gen-gleichen Embryos zu Forschungszwecken. Aus dem geklonten Embryo sollen Stammzellen entnommen werden, aus denen wiederum menschliche Organe und Gewebe gezüchtet werden. Der Embryo wird dabei vernichtet. Nach den Vorstellungen der Wissenschaftler sollen mit den Stammzellen Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson oder schwere organische Schäden geheilt werden.