Einer der am meisten verehrten Heiligen der Christenheit

Wer war dieser Nikolaus?

Am Samstag ist Nikolaustag. Nikolaus ist einer der am meisten verehrten Heiligen der Christenheit. In der katholischen Kirche wird er häufig als "Nothelfer" angerufen, die orthodoxen Christen bezeichnen ihn als "Wundertäter". Von der historischen Person gilt nur als sicher, dass er im 4. Jahrhundert Bischof von Myra an der heute türkischen Mittelmeerküste war. Als Schokoschmaus löst er endlich wieder den neumodischen Weihnachtsmann ab.

 (DR)

Schon die in Myra früh einsetzende Verehrung des Nikolaus war vom Gedanken an seine Güte bestimmt. Um den Heiligen ranken sich zahlreiche Legenden, deren historische Ursprünge aber bei anderen Heiligen gleichen Namens liegen. Nach einer Erzählung erweckte Nikolaus drei ermordete Schüler wieder zum Leben. Er ist deswegen auch Patron der Schüler. Einer anderen Legende nach schenkte er drei Mädchen heimlich Gold für die Aussteuer, um sie vor der Tempelprostitution zu retten.

Im Mittelalter wählten Klosterschüler am Vorabend des Festes einen «Kinderbischof». Abt oder Bürgermeister gaben die Herrschaft für einen Tag symbolisch in die Hände der Kinder. Der Kinderbischof, bekleidet mit einer Mitra und den Gewändern eines Bischofs, «visitierte» die Klosterschule. Er bestrafte Schüler oder belohnte sie mit Süßigkeiten.

In den vergangenen Jahren haben kirchliche Organisationen Initiativen gestartet, um das Andenken des Heiligen zu fördern und vom Weihnachtsmann der Werbung abzugrenzen. Aus ihrer Sicht hat der am Konsum orientierte Weihnachtsmann der Geschenke-Industrie nichts mit dem Bischof Nikolaus zu tun, der selbstlos Menschen in Not geholfen habe. Verkauft werden auch Schoko-Nikoläuse in Stanniol mit Mitra und Bischofsstab statt Weihnachtsmänner mit Mütze und Beutel.