Die Liebfrauenkirche in Gelsenkirchen bekommt als bundesweit erstes Gotteshaus einen Hochseilgarten. Hängebrücken, Traversen und Hangelseile werden im Mittelschiff in zehn Meter Höhe angebracht, wie der Geschäftsführer der "Katholischen Kinder- und Jugendarbeit im Bistum Essen" (KKJA), Peter Huyeng, am Dienstag vor der Presse sagte. Das Pilotprojekt solle Jugendlichen neue Erfahrungen im Kirchenraum ermöglichen. Der Kletterparcours "zwischen Himmel und Erde", der am Samstag eröffnet wird, biete die Chance zu "Gruppendynamik, Selbsterfahrung und spirituellen Emotionen".
Die Installation könne auch bei gewissen Liturgieformen eingesetzt werden, etwa bei Meditationen, sagte Huyeng. "Die Situationen im Hochseilgarten meistern zu können, erfordert - wie der Glaube - Vertrauen, Risikobereitschaft und Mut". Bei dem Parcours handelt es sich um ein Pilotprojekt der KKJA. Es soll bis Ende 2010 drei bis vier Mal im Jahr seinen Standort in der Diözese wechseln.
"Willkommen ist, wer die Würde unseres Gotteshauses beachtet"
Die Ausgestaltung des fünf mal acht Meter großen Klettergartens übernimmt das Philipp-Neri-Zentrum, das erste Jugendpastorale Zentrum im Bistum Essen. Die Idee war in der Jugendkirche Tabgha in Oberhausen entstanden. Inzwischen liegen Anfragen von 20 Gruppen vor, wie Gelsenkirchens Stadtjugendseelsorger Bernd Steinrötter sagte. Auch Jugendliche anderer Religion seien eingeladen. "Es ist jeder willkommen, der die Würde unseres Gotteshauses beachtet".
Die KKJA finanziert das Kletterprojekt, das für die Dauer seiner Ausstellung etwa 50.000 Euro kosten wird. Zugänglich ist der Hochseilpark jedem Interessierten ab 12 Jahren. Vor der Einweihung am Wochenende wird noch ein "Gipfelkreuz" angefertigt. Das 4 Kilogramm schwere Symbol aus Eisen soll in der Mitte des Klettergartens angebracht werden und diesen durch das Bistum begleiten.
Die Idee zu dem Hochseilgartenprojekt entstand in Essen, nachdem im November 2003 die Oberhausener Jugendkirche TABGHA eine WOche lang erfolgreich mit Jugendlichen in einem Klettergarten in der Kirche gearbeitet hatte.
Bundesweit erste Kirche mit Hochseilgarten
Kletterpardies im Kirchenschiff
Hängebrücken, Traversen und Hangelseile - Hochseilgärten sind gerade voll im Trend, in Wäldern oder Hallen. Aber in einer Kirche? "Geht auch!" dachte sich das Bistum Essen und sorgt so für ein bundesweit einmaliges Projekt: ein Kletterpardies im Kirchenschiff.
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