Papst: Kreuz ist Kernstück der Erlösung - Termin für Afrika-Reise steht

Die eigene Schwachheit annehmen

Die Kraft und Stärke Gottes und der Kirche bestehen nach Worten von Papst Benedikt XVI. nicht in irdischer Macht, sondern im Kreuz und in der Liebe Christi. Das Kreuz sei das Kernstück der christlichen Botschaft von der Erlösung, sagte der Papst bei seiner Generalaudienz am Mittwoch im Vatikan. Im März wird Benedikt XVI. nach Afrika reisen.

 (DR)

Anlässlich des Paulusjahres setzte Benedikt XVI. seine Predigtreihe über den Völkerapostel fort, in dessen Theologie das Kreuz im Mittelpunkt steht.

«In der Schwachheit des Kreuzes entdecken wir die Kraft des Geistes Gottes», sagte Benedikt XVI. vor rund 30.000 Menschen auf dem Petersplatz. Im Blick auf den Gekreuzigten könnten die Christen ihre eigene Schwachheit annehmen.

Für die jüdischen Glaubensgenossen des Paulus sei das Kreuz ein Ärgernis gewesen, ein Hindernis des Glauben, da es dem Wesen Gottes zu widersprechen schien, führte der Papst aus. Es habe daher zu einer völlig neuen Gottesbeziehung herausgefordert.



Für das griechische Denken der Zeit habe das Kreuz zudem im Widerspruch zur Vernunft gestanden, als Torheit und Beleidigung des gesunden Menschenverstandes gegolten, so der Papst. Schon ein Gott, der Mensch wurde und sich in Raum und Zeit eingrenzen ließ, sei für die Griechen unannehmbar gewesen. Völlig unvorstellbar sei gewesen, dass Gott am Kreuz enden könnte.

Für Paulus dagegen bedeute das Kreuz «Gottes Kraft und Weisheit». Am Kreuz habe Christus enthüllt, dass er selbst die «Macht unerschöpflicher Liebe» sei, sagte der Papst.

Papst unter Schützen
Papst Benedikt XVI. ist am Mittwoch auf dem Petersplatz von Schützen aus Deutschland in Empfang genommen  worden. Seine wöchentliche Generalaudienz begann mit einer Fahrt durch ein Meer von Fahnen der historischen Schützenbruderschaften. Entlang der Rampe, die das Kirchenoberhaupt im offenen Jeep zur Vorhalle des Petersdoms befuhr, waren Hunderte katholische Schützen in ihren Uniformen und mit Bannern ihrer Verbände angetreten. Bereits am Sonntag hatte Benedikt XVI. zum Angelusgebet die mehr als 1.000 Mitglieder der historischen deutschen Schützenbruderschaften begrüßt, die sich derzeit zu einer Pilgerfahrt in Rom aufhalten.

Den Gästen deutscher Sprache sagte er heute: „Besonders grüße ich heute die Gemeinschaft der Ludgerusschule in Vechta. Getauft auf Christi Tod und Auferstehung wollen wir unser Leben unter das Geheimnis des Kreuzes, des Zeichens der Liebe Gottes stellen und mit Paulus sagen: „Ich will mich allein des Kreuzes Jesu Christi, unseres Herrn, rühmen, durch das mir ich die Welt gekreuzigt ist, und ich der Welt" (Gal 6,14). Werden wir nicht müde, die Liebe des Gekreuzigten in Wort und Tat zu verkünden. Dazu schenke euch der Herr seine Kraft."

Papst vom 20. bis 23. März 2009 in Angola - vorher in Kamerun
Papst Benedikt XVI. reist nächstes Jahr vom 20. bis 23.
März nach Angola. Das kündigte der Nuntius in dem südwestafrikanischen Land, Erzbischof Giovanni Angelo Becciu, auf der Internetseite der Angolanischen Bischofskonferenz an. In der Hauptstadt Luanda werde das Kirchenoberhaupt am 22. März eine große Messe feiern, zudem wolle er mit Jugendlichen sowie mit Missionaren zusammentreffen. Das genaue Programm sei noch zu erarbeiten, so der Papst-Botschafter. Benedikt XVI. hatte vergangenen Sonntag im Vatikan angekündigt, er werde im März erst Kamerun und dann Angola besuchen; einen konkreten Termin hatte er nicht genannt.

«Mit großer Bewegung und Freude» habe er die Nachricht vom Besuch des Papstes erhalten, erklärte Becciu. Der Papst komme auf Einladung des Präsidenten der Republik und der Bischofskonferenz. Anlass seien die 500-Jahrfeiern der Evangelisierung in der früheren portugiesischen Überseeprovinz. Benedikt XVI. komme auch, um die Kirche des Landes nach ihren langen Leiden des Bürgerkriegs in ihrem Auftrag zu Versöhnung und Frieden zu ermutigen.

Der Besuch im zentralafrikanischen Kamerun, bei dem der Papst das Arbeitspapier der zweiten Afrika-Synode vorstellen will, soll in den Tagen davor stattfinden. Beobachter rechnen mit einer Abreise des Papstes aus Rom am 17. oder 18. März.