Papst erwartet von Synode neue Impulse für Mission und Dialog

"Gesten der Liebe umsetzen"

Papst Benedikt XVI. erhofft sich von der Bischofssynode eine Erneuerung der Universalkirche und jeder einzelnen Gemeinde. Zu Beginn des neuen Jahrtausends sei es vorrangige Aufgabe der Kirche, dem Wort Gottes durch eine Neuevangelisierung in der Welt wirksam Geltung zu verschaffen, sagte der Papst in seiner Predigt zur Abschlussmesse im Vatikan am Sonntag. Beim anschließenden Angelus-Gebet verurteilte er Gewalt gegen Christen in verschiedenen Ländern.

 (DR)

Das habe die Synode deutlich gemacht. Das gehörte Wort Gottes müsse in "Gesten der Liebe umgesetzt werden; denn nur so wird das Evangelium angesichts der menschlichen Schwäche glaubwürdig".

Der Papst warnte vor einem eigenmächtigen und subjektivistischen Umgang mit der Heiligen Schrift. Sie gehöre unverzichtbar ins Zentrum der Kirche, sei "ein Faktum der Kirche", sie habe unmittelbare Auswirkungen für die Haltung des Gläubigen zu Gott und seinen Umgang mit den Mitmenschen.

Umgekehrt setze die Gottes- und Nächstenliebe einen lebendigen Umgang mit der Heiligen Schrift voraus. Sie sei aber auch nötig für den Dialog mit den Kulturen. Sie stehe im Dienst der Wahrheit gegen die Ideologien und fördere den Dialog, den Gott mit allen Menschen wolle.

Papst bekundet Solidarität mit Kirche in China
Benedikt XVI. gedachte außerdem der katholischen Kirche in der Volksrepublik China, die keinen Bischof nach Rom entsenden konnte. Während der Schlussmesse im Vatikan bekundete er seine Solidarität mit den Gläubigen in dem asiatischen Land und würdigte ihre Treue zum Papst. Er versicherte sie seines Gebets und äußerte die Hoffnung, dass die chinesischen Bischöfe ihre Kirche mit Klugheit und Weitsicht leiteten.

«Ich möchte mich zum Sprecher der Synode machen und Gott für ihre Liebe zu Christus, zur Gemeinschaft mit der Universalkirche und für ihre Treue zum Nachfolger des Apostels Petrus danken», sagte er bei der Abschlussmesse. «Bitten wir Gott, ihnen Freude, Kraft und apostolischen Eifer zu geben, um mit Klugheit und Weitsicht die katholische Kirche in China zu leiten, die uns so am Herzen liegt.»

Papst verurteilt Gewalt gegen Christen in Irak und Indien
Beim Angelus-Gebet im Anschluss an den Festgottesdienst verurteilte Papst Benedikt XVI. die Gewalt gegen Christen in verschiedenen Ländern des Nahen und Mittleren Ostens, vor allem im Irak und in Indien. Die Christen seien dort derzeit Opfer von Intoleranz und grausamer Gewalt und müssten eine Tragödie durchmachen, sagte er auf dem Petersplatz.

In diesen Ländern würden Gläubige getötet, bedroht und zur Flucht gezwungen, beklagte der Papst. Er forderte Regierungen und Politiker auf, für Rechtsstaatlichkeit zu sorgen und den Minderheiten Schutz und ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen. - Benedikt XVI. übernahm damit einen Appell, den die an der Bischofssynode teilnehmenden Patriarchen der Ostkirchen am Samstag an ihn und an die Weltöffentlichkeit gerichtet hatten.