Caritas beklagt "Not mit der Wohnungsnot"

Weniger Wohnraum für Bedürftige

In nordrhein-westfälischen Städten fehlen laut Caritas Wohnungen für Obdachlose, Erwerbslose, Behinderte, Alte und psychisch Kranke. "Wohnungen für Benachteiligte sind knapp geworden", beklagte der Kölner Diözesancaritasdirektor Frank Johannes Hensel am Donnerstag in Düsseldorf.

 (DR)

Grund sei, dass die öffentliche Förderung von Neubauwohnungen zurückgehe, Belegungsbindungen ausliefen und Haushalte, die es sich leisten könnten, immer mehr Wohnfläche beanspruchten. «Es ist eine Not mit der Wohnungsnot», so Hensel.

Viele Kommunen seien nicht mehr in der Lage, Hilfebedürftigen, für die sie Verantwortung trügen, Wohnungen zu geben, so der Caritasdirektor. Es gehe auch um Menschen, die in der Reha oder in Heimen seien, aber besser im Betreuten Wohnen versorgt werden könnten. Hinzu kommt laut Hensel «die große Gruppe der Hartz IV-Bezieher», die in absehbarer Zeit nicht aus eigener Kraft Unterkunftskosten bezahlen könnten. Hensel äußerte sich auf einer Tagung der öffentlichen und freien Wohlfahrtspflege NRW.

«Die Situation wird noch verschärft durch die restriktive Handhabung der Leistungen für Unterkunft im Sozialgesetzbuch II», sagte der Experte. Hinzu kämen Einsparvorgaben der Kommunen zur Senkung der Unterkunftskosten. Die Privatwirtschaft könne es sich leicht machen und «einfach nicht an Hartz IV-Empfänger vermieten», kritisierte Hensel.