Größte französischsprachige Universität Belgiens fürchtet um internationales Renommee

In den Kommentaren zu der Online-Unterschriftenliste schreiben Professoren, der Zusatz «katholisch» schade dem internationalen Renommee der UCL. «Schaffen wir diese Bezeichnung ab, die nicht mehr mit der Identität unserer Universität zu tun hat und die um uns herum die schlimmsten sektiererischen Zwischentöne weckt», fordert der Psychologieprofessor Pierre Philippot.

Seit Gründung der Universität 1972 hatte die „Freiheit der Wissenschaften" in der Louvain-La-Neuve eine besondere Bedeutung. Besonders in der medizinischen Forschung gab es Auseinandersetzungen mit dem Klerus.

Die Katholische Universität Louvain ging aus der Abspaltung von der flämischen Katholischen Universität Leuven hervor und ist heute mit rund 21.000 Studenten die größte französischsprachige Universität Belgiens.

Ihre Gründung in Leuven im Jahr 1425 geht auf Papst Martin V. zurück. Die UCL ist damit eine der ältesten katholischen Universitäten der Welt.

Aber auch die Katholische Universität in Leuven hat vor einiger Zeit mit ihrem "K" gehadert. Auch dort wird die Frage diskutiert, welchen Marktwert der Zusatz "Katholisch" im Namen der Universität hat. Sonst könnte man auf den Religionstitel durchaus verzichten, hatte der Rektor der Uni der Berliner Zeitung gegenüber erklärt. Aber für belgische Unternehmer, fürchtet man in Leuven, zählt das "K" im Zeugnis noch immer als Ausweis dafür, dass die Uni-Ausbildung auch wirklich streng war.